Gegenwärtig gibt es eine Vielzahl von Geodaten, sei dies aus dem Umfeld der offenen Daten, die i. d. R. kostenfrei nutzbar sind, oder dem Bereich der amtlichen oder kommerziellen Daten, deren Nutzung i. d. R. nicht kostenfrei ist bzw. teilweise Einschränkungen in der Verwendung unterliegen. Wichtige kommerzielle Datenangebote finden sich seitens der öffentlichen Verwaltung in der Geodateninfrastruktur föderal und kommunal, national (GDI-DE), europaweit (INSPIRE) sowie in Unternehmensgeschäftsfeldern. All diese Daten sind sowohl für Bürger*innen, die Verwaltung und Wirtschaft als auch für die Wissenschaft von hohem Interesse und Nutzwert, unterliegen jedoch unterschiedlichsten Nutzungsbedingungen, Kosten- und Geschäftsmodellen. Der Umgang mit diesem umfangreichen Datenangebot wird in Lehre und Forschung bisher nur wenig praktiziert, obwohl viele, insbesondere raumbezogene Studiengänge mit teilweise großen Studierendenzahlen – wie z. B. die Studiengänge Geographie, Raum-, Stadt- oder Umweltplanung, Land- und Forstwissenschaften, Geodäsie und andere Geo- oder Umweltwissenschaften – hiervon enorm profitieren könnten.
Das Projekt soll die Nutzung von offenen Geodaten in raumbezogenen Studiengängen anhand von Best-Practice-Beispielen illustrieren und darauf aufbauend e-Learning-Angebote für die Integration in einer Vielzahl solcher Studiengänge bereitstellen. Dazu werden exemplarische Fallbeispiele mit offenen Daten ausgewählt, thematisch aufgearbeitet und als e-Learning-Einheiten (Daten, Methoden, Forschungsfragen) zur Nachnutzung in der Lehre und Forschung offen verfügbar gemacht. Ein massiver offener Online-Kurs (MOOC) soll das Thema Offene Geodaten und ihre Nutzung in Lehre und Forschung in vielen Studiengängen verankern.
Wie kann der Umgang mit offenen, raumbezogenen Daten, die unterschiedlichsten Nutzungsbedingungen, Kosten- und Geschäftsmodellen unterliegen, in Lehre und Forschung (insbesondere in raumbezogenen Studiengängen) vermittelt und gestärkt werden?
Da es sich um ein Projekt mit wesentlichen Lehranteil handelt, steht vor allem die Wissensvermittlung im Vordergrund. Hierzu werden moderne e-Learning-Methoden genutzt, die drei Methodenteile umfassen: Methodenteil 1 - Grundlagen Datenhaltung, Methodenteil 2 - Räumliche Analyse, Methodenteil 3 – Webprocessing und mobile Anwendungen. Erstellung der e-Learning-Präsentationsmaterialien für die drei Methodenteile gemäß des abgestimmten didaktischen Konzeptes (konstruktivistisches versus entdeckendes Lernen) und der verwendeten Plattform. Die Umsetzung erfolgt durch: a) Herstellung von drei Video-Tutorials für den MOOC (je Methodenteil), b) Konzeption eines Tests jeweils zum Ende eines jeden Methodenblocks, c) Testphase: Pre-Tests, Feedback zur Optimierung der Lehrmaterialien, d) Themengestaltung und Betreuungskonzepte für weiterführende Qualifizierungsarbeiten (u. a. Bachelor-, Masterarbeiten, Dissertationen).
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.