Das IÖR engagiert sich in vielfältiger Weise in der Leibniz-Gemeinschaft.
Es unterstützt damit deren übergeordnete wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Zielsetzungen und verfolgt zugleich eigene strategische Ziele entsprechend seiner Satzung und seines Leitbildes. Aufgrund seiner interdisziplinären Konstitution ist das Institut sowohl Mitglied der Sektion B (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften), als auch assoziiertes Mitglied der Sektion E (Umweltwissenschaften).
Strategieforum Research Assessment
Im Februar 2024 wurde dieses Strategieforum durch das Leibniz Präsidium eingesetzt, um Weiterentwicklungen der Leibniz-Evaluierungs- und Bewertungsverfahren anzuregen. Dazu sollen diverse inter-/nationale Aktivitäten zur Reform wissenschaftlicher Leistungsbewertung (u.a. CoARA) betrachtet, Handlungsfelder identifiziert und Empfehlungen zur Umsetzung erarbeitet werden.
Kontakt: Prof. Dr. Marc Wolfram (Mitglied)
Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit
Die vom Präsidium der Leibniz Gemeinschaft im Juni 2022 eingesetzte Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit unter Leitung von Dr. Bettina Böhm (Generalsekretärin), Prof. Barbara Sturm (Vizepräsidentin) und Prof. Stephan Juncker (Vizepräsident) hat zum Ziel die konzeptionellen und operativen Grundlagen für ein umfassendes Aufgreifen des Nachhaltigkeitsparadigmas in den Leibniz Einrichtungen weiterzuentwickeln und Impulse für die Umsetzung zu geben. Dies betrifft sowohl Forschungsprogrammatik und Transfer als auch Organisation und Betrieb.
Kontakt: Prof. Dr. Marc Wolfram (Mitglied)
Leibniz-Labs
Im 2024 neu initiierten Format der Leibniz-Labs arbeitet ein breites Spektrum von Leibniz-Einrichtungen interdisziplinär sowie transdisziplinär mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zusammen, um für große gesellschaftliche Herausforderungen praxistaugliche Lösungen zu entwickeln. Mit einem gesonderten Netzwerk-Vorhaben werden die Ansätze und Methoden der drei geförderten Leibniz-Labs durch intensiven Austausch und Transfer reflektiert, um für zukünftige Wissensintegrations-Initiativen der Gemeinschaft zu lernen.
Leibniz-Lab "Systemische Nachhaltigkeit": In dem Lab bauen 41 Leibniz-Institute gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern einen Wissens- und Beratungshub auf, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung befasst und daraus systemische Innovationen ableitet. Im Mittelpunkt steht die vielschichtige Frage: Wie können wir die biologische Vielfalt und das Klima innerhalb planetarer Grenzen wirksam schützen und gleichzeitig eine widerstandsfähige Landwirtschaft für die Ernährungssicherheit erreichen? Das Lab integriert und vertieft dazu wissenschaftliche Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen und über Skalen hinweg und identifiziert umsetzbare Innovationen für Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Das IÖR trägt als koordinierende Einrichtung insbesondere zur Gesamtmethodik, Wissensintegration und zum Aufbau eines Dashboards bei, das den direkten Zugang zu den Ergebnissen des Labs gewährleistet.
Kontakt: Prof. Dr. Jochen Schanze (Sprecher)
Leibniz-Lab "Umbrüche und Transformationen": Das Leibniz-Lab bündelt die Expertise von 28 Leibniz-Instituten. Es analysiert, wie Politik und Gesellschaft auf die grundlegenden Herausforderungen von Umbrüchen und Krisen in der jüngeren Vergangenheit reagiert haben. Berücksichtigt werden zum Beispiel die Veränderungen nach dem Ende des Kalten Krieges 1989/90 und die Herausforderungen durch Globalisierung und Klimawandel. Auf dieser Grundlage will das Labor Lehren aus der Vergangenheit ziehen und umsetzbares Wissen für die Zukunft generieren. Das IÖR trägt mit seiner Expertise zum Strukturwandel und zur Transformation in Ostdeutschland bei.
Kontakt: Prof. Dr. Marc Wolfram; Dr. Markus Egermann
Leibniz-Lab "Pandemic Preparedness": Das Leibniz-Lab "Pandemic Preparedness" widmet sich den drängendsten Fragestellungen zum Umgang mit zukünftigen Pandemien. Es bündelt Expertise aus den Lebenswissenschaften wie Virologie, Bakteriologie und Ökologie, den Technikwissenschaften, der Gesundheitsökonomie und der Bildungsforschung sowie praxisnahes Wissen, um evidenzbasierte Strategien zu entwickeln, die die Pandemieresilienz von Gesellschaft und Wissenschaft nachhaltig stärken. Eines der vier zentralen Handlungsfelder ist das effiziente Pandemiemanagement und die Verbesserung der Resilienz von Bildungssystemen in pandemischen Situationen. Das IÖR bringt hier seine Kompetenzen in der thermodynamischen Gebäudesimulation ein, um ein besseres Verständnis des Innenraumklimas von Gebäuden und dessen Einfluss auf die Verbreitung von Krankheitserregern zu erlangen.
Kontakt: Dr. habil. Regine Ortlepp
Leibniz-Labs-Netzwerk: Mit dem neuen Format "Leibniz-Labs" will die Leibniz-Gemeinschaft ihre inter- und transdisziplinäre Exzellenz nachhaltig stärken. Dafür hat sie ein Netzwerkvorhaben "Leibniz-Labs-Netzwerk für inter- und transdisziplinäre Exzellenz" eingerichtet, das Leibniz-Labs in ihrer Umsetzung begleitet. Das Netzwerkvorhaben führt einen strukturierten Reflexionsprozess zur Konzeption und Implementierung von Leibniz-Labs durch. Dabei geht es sowohl um die Organisations- und Governance-Strukturen als auch um die spezifischen Forschungs- und Vermittlungsaktivitäten. Das Vorhaben fördert die Entwicklung und Wirksamkeit der Leibniz-Labs und unterstützt das Lernen aus der laufenden Umsetzung. So können zukünftige Ansätze, Formate und geeignete Rahmenbedingungen für die inter- und transdisziplinäre Forschung identifiziert werden.
Kontakt: Prof. Dr. Marc Wolfram
Leibniz-Forschungsnetzwerke widmen sich einem besonderen Schwerpunktthema und werden auf Vorschlag aus der Gemeinschaft vom Leibniz-Präsidium eingerichtet. Ziel ist es, die fachlichen und methodisch-technischen Kompetenzen der beteiligten Leibniz-Institute zu bündeln, auszutauschen, weiterzuentwickeln und nach außen hin sichtbar zu machen. Das IÖR gestaltet insbesondere die folgenden LFN federführend mit:
LFN Räumliches Wissen für Gesellschaft und Umwelt (Leibniz R): Das vom IÖR mitinitiierte und älteste Forschungsnetzwerk der Leibniz-Gemeinschaft analysiert soziale, ökologische und ökonomische Prozesse und deren Wechselwirkungen in ihren räumlichen Zusammenhängen. Das Netzwerk bündelt die raumwissenschaftliche Expertise der Leibniz-Gemeinschaft. Es veranstaltet u.a. in zweijährlichem Rhythmus das Raumwissenschaftliche Kolloquium an der Schnittstelle von Wissenschaft, Praxis, Politik und Zivilgesellschaft, und gibt die Zeitschrift "Raumforschung und Raumordnung" heraus.
Kontakt: Prof. Dr. Marc Wolfram (Sprecher)
Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning: Die interdisziplinär ausgerichtete Zeitschrift behandelt und diskutiert Fragen der Raumentwicklung und räumlichen Planung. Im Fokus stehen Themen wie Stadt- und Raumplanung, demographischer und stadträumlicher Wandel, Landschaftsentwicklung, Umweltplanung, Nachhaltige Entwicklung, Anpassung an den Klimawandel, Mobilität, ökonomische Geographie, Regional Governance und Planungstheorien.
Kontakt: Dr. Mathias Jehling (Mitherausgeber)
LFN Integrierte Erdsystemforschung: Das vom IÖR koordinierte Forschungsnetzwerk forciert (i) eine ganzheitliche Betrachtungen der Wirkungszusammenhänge zwischen dem Erdsystem und der Gesellschaft über räumliche und zeitliche Skalen hinweg, (ii) die Ableitung von Referenzen für Entscheidungen und Handlungen sowie von Ansätzen für internationale Abkommen und Sachstandsberichte sowie (iii) die Identifizierung von Kapazitäten und Hebeln für globale Nachhaltigkeitstransformationen.
Kontakt: Prof. Dr. Jochen Schanze (Sprecher)
LFN Wissen für nachhaltige Entwicklung: Das vom IÖR mitgegründete Netzwerk unterstützt theoretische und methodische Weiterentwicklungen in den Nachhaltigkeitswissenschaften und bündelt entsprechende inter- und transdisziplinäre Kompetenzen. Durch gemeinsame Forschung, eine Reihe von Veranstaltungsformaten sowie Transferaktivitäten engagiert es sich für die Wirksamkeit und Sichtbarkeit der Forschung für nachhaltige Entwicklung.
Kontakt: Prof. Dr. Marc Wolfram (Ko-Sprecher)
LFN Environmental Crisis – Crisis Environments (CrisEN): Ziel des Forschungsnetzwerks ist es Umweltkrisen und deren soziale, politische, ökonomische, rechtliche und kulturelle Kontext in einer globalen Perspektive zu untersuchen. Dabei wird Wissen generiert, welches hilft, die Mechanismen von Krisen in ihrer Komplexität sowie die Interdependenzen zwischen den unterschiedlichen Krisenphänomenen besser zu verstehen. Auf den Erkenntnissen aufbauend werden Optionen für die gesellschaftliche Bearbeitung von Krisen erarbeitet.
Kontakt: Prof. Dr. Jochen Schanze (Mitglied der Lenkungsgruppe)
LFN Biodiversität: Das Netzwerk bündelt die Kompetenzen verschiedener Leibniz-Einrichtungen aus den Umwelt-, Lebens-, Raum-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Die Wissenschaftler*innen betreiben interdisziplinäre Forschung, um die biologische Vielfalt des Lebens zu erkunden und gesellschaftlich relevante Lösungen für den Schutz der Biodiversität zu finden. Gemeinsam mit externen Partnern bearbeitet das LFN Fragestellungen von besonderer gesellschaftlicher Relevanz. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Informationstransfer für Politik und Gesellschaft, um das Bewusstsein für den fortschreitenden Biodiversitätsverlust zu schärfen und die Wertschätzung der biologischen Vielfalt in der Gesellschaft zu unterstützen.
Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Wende (Mitglied der Lenkungsgruppe)
LFN LeibnizData: Ziel des Netzwerks ist es, aus der Leibniz-Gemeinschaft heraus, Antworten für einen zukunftsgerichteten Umgang mit Forschungsdaten zu bündeln. Die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft zeichnen sich durch disziplinübergreifende Kompetenzen in den Bereichen Forschungsdateninfrastrukturen und Forschungsdatenmanagement aus und bieten – sowohl innerhalb als auch über die Leibniz-Gemeinschaft hinaus – Ressourcen und Serviceleistungen für professionelles Datenmanagement an. Vor diesem Hintergrund trägt die Arbeit von LeibnizData auch dazu bei, die Leibniz-Gemeinschaft insgesamt im Bereich der Forschungsdaten wissenschaftspolitisch zu verankern.
Kontakt: Dr. Maria Nieswand
Leibniz-Forschungsverbünde (LFV)
Leibniz-Forschungsverbünde verfolgen das Ziel, komplementäre Kompetenzen der Institute zu bündeln und so besonders erfolgreichen Forschungsvorhaben mit hoher Strahlkraft den Weg zu bereiten. Sie sind zentrale Ansprechpartner für Politik und Wirtschaft, Förderer, Medien sowie für die Zivilgesellschaft. Leibniz-Forschungsverbünde sind offen für die Zusammenarbeit mit Universitäten, anderen außeruniversitären Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie internationalen Forschungsgruppen und Partnern aus der Wirtschaft. Das IÖR bringt seine interdisziplinäre raum- und umweltwissenschaftliche Kompetenz in folgendem LFV mit ein:
LFV INFECTIONS in an Urbanizing World - Humans, Animals, Environments: Ziel des Forschungsverbunds ist es, Strategien für Frühwarnsysteme und Risikoabschätzungen zu entwickeln, die die schnelle Ausbreitung von Krankheitserregern verhindern und somit das Management von Infektionsausbrüchen unter dem Gesichtspunkt von One Health für Mensch und Tier verbessern können. Das IÖR befasst sich insbesondere mit Risiken durch die räumliche Ausbreitung von antibiotikaresistenten Keimen sowie deren Reduzierung durch lokale und regionale Governance.
Kontakt: Prof. Dr. Jochen Schanze
Leibniz-Wettbewerb
Im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens der Leibniz-Gemeinschaft bemüht sich das Institut regelmäßig um die Förderung strategischer Vorhaben und herausragender Forscher*innen. Aktuell werden in diesem Rahmen die folgenden Projekte realisiert:
Leibniz-Junior Research Group:
Urbane Mensch-Natur Resonanz für eine Nachhaltigkeitstransformation (URBNANCE)
In Zeiten der Überschreitung der ökologischen Belastbarkeitsgrenzen und der zunehmenden Urbanisierung ist die materielle und immaterielle (Rück-)Verbindung zwischen nichtmenschlicher und menschlicher Natur essenziell. Im Zuge dieser Herausforderungen entwickelt die interdisziplinäre Leibniz-Junior Research Group das Konzept der urbanen Mensch-Natur-Resonanz als potenziellen Hebel für Nachhaltigkeitstransformationen, um 1) verschiedene Formen von städtischen Mensch-Natur-Beziehungen integrativ zu beschreiben, 2) responsive Mensch-Natur-Beziehungen zu evaluieren und 3) deren Auswirkungen auf eine Nachhaltigkeitstransformation zu eruieren.
Kontakt: Dr. Martina Artmann
Leibniz-Transfer:
Transfer of Urban Sustainability Transition Knowledge: Towards Climate-Neutral Cities 2030 – The City of Görlitz as a Pilot (TRUST)
Im Projekt TRUST beschreitet das IÖR neue Wege im Bereich des Wissenstransfers. Mit dem Ziel die Stadt Görlitz bis 2030+ klimaneutral zu gestalten, werden Zukunftsbilder, Transformationspfade und Experimente im Rahmen eines transdisziplinären und transformativen Forschungsansatzes (Transition Governance) co-produziert. Dabei wird auf aktuellen Erkenntnissen aus der Nachhaltigkeits-, Transformations- und Stadtforschung aufgebaut. Das Görlitzer Pilotprojekt stellt dabei einen Referenzfall für andere deutsche und europäische kleine und mittelgroße Städte in peripheren Regionen dar.
Kontakt: Dr. Markus Egermann
Leibniz-Kooperative Exzellenz:
Landscape Criticality in the Anthropocene – Biodiversity, Renewables and Settlements (CriticaL)
Im Projekt soll vor allem die Durchlässigkeit von Bebauung für Wildtiere untersucht werden. Dabei steht die im Rahmen der Energiewende wichtige flächenhafte Bebauung mit Windkraft- und Solaranlagen im Zentrum der Betrachtung. Daten zum Bewegungsverhalten von Wildtieren sollen mit den Standorten von Energieanlagen verknüpft werden und damit sowohl Undurchlässigkeit identifiziert als auch Ideen zur Steigerung der Durchlässigkeit entwickelt werden. Das Projekt will in einer Zusammenarbeit von Raumplanung, Physik und Ökologie dazu beitragen, Landnutzungskonzepte zu entwickeln, in denen der Schutz der Biodiversität und des Klimas gewährleistet werden können.
Kontakt: Dr. Martin Behnisch
Arbeitskreise
Mitarbeiter*innen des IÖR beteiligen sich an einer Vielzahl von Leibniz Arbeitskreisen (AK) zur laufenden Vernetzung und zum Austausch auf allen Ebenen:
AK Bibliotheken und Informationseinrichtungen - Kontakt: Evi Rockstroh
AK Chancengleichheit und Diversität - Kontakt: Ulrike Schinke und Dr. Neelakshi Joshi
AK Citizen Science - Kontakt: Dr. Anna-Maria Schielicke
AK Europa - Kontakt: N.N.
AK Finanzen - Kontakt: Heike Bernhardt
AK Forschungsdaten - Kontakt: Dr. Stefano Della Chiesa
AK Internationales - Kontakt: N.N.
AK IT - Kontakt: Carsten Hantzsch
AK Nachhaltigkeitsmanagement – Kontakt: Stella Jathe
AK Open Access - Kontakt: Evi Rockstroh
AK Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Kontakt: Heike Hensel
AK Recht und Personal - Kontakt: Heike Bernhardt
AK Wissenstransfer - Kontakt: Dr. Anna-Maria Schielicke
Nachwuchs
Leibniz PhD Netzwerk - Kontakt: Daniel Peter
Leibniz PostDoc Netzwerk - Kontakt: Dr. Xiaoxue Gao
Die Leibniz-Gemeinschaft (Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V.) verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften.
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.