Antje Matern, Bernhard Müller
Der Lehrstuhl für Raumentwicklung der TU Dresden erstellte im Rahmen der vertiefenden Analyse von Schrumpfungsphänomenen eine Studie zur Bevölkerungsentwicklung in der Region "Zentrales Erzgebirge um Johanngeorgenstadt". Die Region musste in der Vergangenheit hohe Verluste durch Abwanderung und niedrige Geburtenraten hinnehmen. So verzeichnete der Aktionsraum im vergangenen Jahrzehnt einen deutlichen Bevölkerungsrückgang von ca. 24 800 Einwohnern (1990) auf ca. 20 000 Einwohner, was einem Rückgang um etwa ein Fünftel der Ausgangsbevölkerung entspricht.
Auch in den nächsten 15 Jahren ist von einem negativen Trend auszugehen, sodass sich bei unveränderten Rahmenbedingungen die Gesamtbevölkerung der Region bis zum Jahr 2016 nochmals um ein Viertel bis die Hälfte reduzieren wird. Den Hintergrund dieser Entwicklung bildet zum einen die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung, zum anderen wird bei der räumlichen Bevölkerungsbewegung selbst unter positiven Entwicklungsannahmen nur ein langsamer Rückgang der Abwanderung erwartet. Dabei werden insbesondere die jungen, berufstätigen Menschen weiterhin ihr Glück in der Ferne suchen. Die Altersstruktur der Region wird sich dadurch bis 2016 deutlich wandeln, sodass der Anteil der über 50-Jährigen von ca. 40 % der Bevölkerung auf 60 bis 65 % ansteigen wird. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wird sich dagegen von ca. 12 % auf 9 bis 6 % reduzieren.