Der Bund, der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt haben am 29. September die beiden Gewinner des Ideenwettbewerbs "Wissen schafft Perspektiven für die Region!" zur Gründung von zwei Großforschungszentren in der Lausitz und im mitteldeutschen Revier bekanntgegeben. Die Entscheidung fiel auf das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) und das "Center for the Transformation of Chemistry" (CTC). Im nun bewilligten DZA wird das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) mitwirken.
Mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) entsteht in Sachsen ein nationales Forschungszentrum mit internationaler Strahlkraft, das von Bund und Land mit bis zu 170 Millionen Euro jährlich gefördert wird.
"Das ist ein toller Erfolg und ein wichtiger Schritt für die Lausitz und deren nachhaltige Transformation", sagt Marc Wolfram, Direktor des IÖR. Das IÖR betreibt unter anderem ein eigenes Forschungslabor für transformativen Stadtumbau in Görlitz und damit am neuen Standort des DZA.
Markus Egermann, der für das IÖR an der Antragsstellung mitgewirkt hat, fügt hinzu: "Die eigentliche Arbeit fängt nun erst an, denn für einen erfolgreichen Transformationsprozess in der Lausitz muss das DZA nicht nur bahnbrechende ingenieurwissenschaftliche Leistungen erbringen, sondern auch in der Region verankert werden. Es gilt, das DZA in der Lausitz eng mit den Zukunftsbildern und Identitäten der dort lebenden Menschen zu verknüpfen. Hierbei unterstützt das IÖR mit seiner Expertise in der nachhaltigen Regional- und Stadtentwicklung sowie in der Transformationsforschung die Astrophysiker*innen im DZA gern."
Über das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA)
Mit dem DZA sollen die riesigen Datenströme zukünftiger Großteleskope gebündelt und verarbeitet werden. Gleichzeitig sollen in einem neuen Technologiezentrum u. a. Regelungstechniken für Observatorien entwickelt werden. Vor allem im Bereich der optischen Technologien und der Halbleitertechnik ist das Potenzial groß. Gerade in der Mikroelektronik gilt es, Abhängigkeiten zu reduzieren und technologische Souveränität zu erlangen. Dabei bauen die Verantwortlichen auf die Erfahrung und das moderne Umfeld der Industrie in Sachsen auf. Zudem wird die Option verfolgt, in den Granitformationen der Lausitz ein Untergrundlabor mit geringen seismischen Störungen zu bauen.
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Über den Wettbewerb
"Wissen schafft Perspektiven für die Region!" ist eine gemeinsame Initiative des Bundes, des Freistaats Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt. Der Ideenwettbewerb basiert auf dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen (StStG). Eine Perspektivkommission hatte im Juli 2021 sechs Bewerber ausgewählt, die ihre ausgearbeiteten Konzepte im Mai 2022 zur Begutachtung vorgelegt haben. Auf Grundlage der unabhängigen wissenschaftlichen Bewertung haben der Bund und die beiden Länder gemeinsam die zwei Gewinner ausgewählt.
Weitere Informationen zum Wettbewerb
Kontakt im IÖR
Prof. Dr. Marc Wolfram, E-Mail: M.Wolframioer@ioer.de
Dr. Markus Egermann, E-Mail: M.Egermannioer@ioer.de