Konferenz "Reallabore – ExperimentierRäume für den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft"

Datum: 11. und 12. April 2024
Ort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden


Themenstrang

Lernen, Reflexion und innere Kultur der Nachhaltigkeit


Dr. Oliver Parodi, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT)
Dr. Joachim Borner, Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung (KMGNE)
M.Sc. Susanne Ober, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT)
Dr. Niko Schäpke, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Research Institute for Sustainability (RIFS) Potsdam


Thema: Die Perspektiven auf gesellschaftliche Transformation und nachhaltige Entwicklung sind oft auf das äußerlich Sichtbare und Messbare gerichtet. Innovationen im technischen Bereich und auch Instrumente der effektiven politischen Steuerung werden intensiv thematisiert. Dabei ist die gelingende Transformation auch ganz vorrangig eine (zwischen)menschliche Herausforderung. Sie hängt nicht nur davon ab, dass wir lernen verschiedenste Bereiche der Gesellschaft gemeinsam neu zu gestalten. Auch unsere Fähigkeit und Bereitschaft zusammenzuarbeiten, in uns zu horchen, einander zuzuhören und gemeinsame Perspektiven zu entwickeln werden in Zeiten der multiplen Krisen und gesellschaftlicher Polarisierung zunehmend gefragt. Letztlich spielen Werte, Weltbilder, Einstellungen, Interessen, aber auch Emotionen eine wichtige Rolle als innere Dimension der Transformation.

Dieser Themenbereich lädt Beiträge ein, welche den Blick auf den Menschen, bzw. ins Innere von Menschen, Organisationen und Kulturen werfen, und dort Prozesse des Lernens und Reflektierens, von innerer Transformation und personaler Nachhaltigkeit in den Blick nehmen. In diesem Verständnis etablieren Reallabore und die zugehörigen Experimente gemeinschaftlich gestaltete Lern-, Beziehungs- und Handlungsräume mit Fokus auf konkrete realweltliche Problemlagen und deren Lösung. Lernprozesse im Hinblick auf das konkrete Wo, Wie, Warum und Wer der Transformation sollen ermöglicht werden. Erfahrungswissen über Transformationsprozesse und die Möglichkeit der Verkörperung neuer sozialer, technischer und kultureller Praktiken kann entstehen. Hier bieten Reallabore Gelegenheit, Konflikte zu thematisieren, Vertrauen zu entwickeln und Handlungsmotivation (wieder) herzustellen. Im weiten Fokus von personaler Nachhaltigkeit und innerer Transformation sind letztlich Aspekte des menschlichen Bewusstseins und die Beziehung zum Selbst, zu anderen und der Natur, als Schlüssel um ein nachhaltigeres Leben auf individuelle-, kollektiver- und Systemebene zu ermöglichen.

In diesem Bereich besteht jedoch noch Forschungs- und Praxisbedarf.

Beiträge zu diesem Themenfeld können theoretische Überlegungen, empirische Ergebnisse, persönliche Erfahrungen präsentieren oder das direkte Erleben anregen. Hier sind folgende Themen und Fragenstellungen besonders erwünscht:

  • Individuelle Ebene der inneren Transformation: Wie lassen sich Aspekte einer "Personalen Nachhaltigkeit" und "Inneren Transformation" im Reallabor ansprechen, etablieren und in ihrer Wirkung fördern?
  • Organisationale Ebene der inneren Transformation: Wie schaffen wir in unserem Reallaborteam und in unseren Kooperationen eine Kultur der Nachhaltigkeit?
  • Reallabore aus Sicht von Resonanz- und Beziehungsorientierten Ansätzen der Nachhaltigkeit
  • Reallabore aus Perspektive verschiedener Lerntheorien und Ansätzen (u. a. transformatives, emanzipatorisches, erfahrungsbasiertes, transversales, soziales und forschendes Lernen)  
  • Reallabore und (formelle) Hochschulbildung, der Campus als Reallabor, Schlüsselkompetenzen und transformative Kapazitäten für Nachhaltigkeit
  • Reallabore als Lernorte transdisziplinärer Zusammenarbeit
  • Ansätze und Methoden zur bewussten Strukturierung und effektive Gestaltung von Reallaboren als Lernräume und Lernarrangements
  • Rolle und Entwicklung von Narrativen/ Erzählungen/ Leitbildern der Nachhaltigkeit

Darüber hinaus können gern auch weitere, inhaltlich passende Themen vorgeschlagen werden.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.