Umweltorientierte Städtebauförderung

Unterstützung von Flächenrecycling, Ressourcenschutz, Klimaschutz und -anpassung bei der nachhaltigen Transformation urbaner Räume im Rahmen der Städtebauförderung

Problemstellung

Im Rahmen der Städtebauförderung werden Finanzhilfen für Investitionen in die Erneuerung und Entwicklung der Städte und Gemeinden bereitgestellt. Sie ist damit das wichtigste Instrument für den nachhaltigen Umbau und die Weiterentwicklung des Siedlungsbestandes. Das Hauptziel ist die nachhaltige Stärkung der Städte und Gemeinden als Wirtschafts- und Wohnstandorte und die dauerhafte Behebung von Mängeln oder Missständen, die dem Entgegenstehen. Umweltschutz ist dabei eine Querschnittsaufgaben, die in den vergangenen Jahren eine programmatische Aufwertung erfahren hat.
Ziele
Im Kontext der Forschungsagenda ‚Urbaner Umweltschutz‘ des Umweltbundesamtes, die Schwerpunkte für eine an der Erreichung von Umweltqualitätszielen ausgerichtete Entwicklung von Siedlungsräumen definiert, soll im Rahmen des Forschungsvorhabens die Städtebauförderung dahingehend untersucht werden, inwiefern sie zu einer auf Nachhaltigkeit gerichteten Transformation urbaner Räume und zu den Zielen des Umweltschutzes in der Stadtentwicklung beiträgt, insbesondere im Hinblick auf Flächenrecycling, Ressourcenschutz sowie Klimaschutz und -anpassung.

Forschungsfragen

  • Welchen Beitrag leistet die Städtebauförderung für das Flächenrecycling, den Ressourcenschutz sowie Klimaschutz und -anpassung, wie kann dieser besser adressiert und damit das transformative Potenzial urbaner Räume erhöht werden?
  • Welche der ausgewählten Umweltthemen werden bislang weniger oder nicht aufgegriffen?
  • Wie können diese „Lücken“ geschlossen werden und welche Hilfestellungen lassen sich für die verschiedenen Ebenen von Bund, Länder und Kommunen ableiten? Mit welchen Kriterien und Ansätzen können die ausgewählten Umweltaspekte für die relevanten Förderschwerpunkte sowie in der kommunalen Praxis besser adressiert werden?

Methodik

Als Grundlage für die Bewertung und Weiterentwicklung der Städtebauförderung zur Transformation urbaner Räume werden zunächst die aus Umweltsicht relevanten Themenbereiche mittels Kriterien beschrieben und den Handlungsfeldern der Städtebauförderung gegenübergestellt, um bereits vorhandene Anknüpfungspunkte und Lücken aufzuzeigen.
Die Konzepte und Planungsprozesse der integrierten Stadtentwicklungsplanung werden hinsichtlich ihrer Potenziale für Synergien und den Umgang mit Zielkonflikten zwischen dem urbanen Umweltschutz und anderen Zielen analysiert. Durch die Analyse konkreter Praxisbeispiele können Ansatzpunkte aufgezeigt werden, wie Belange des urbanen Umweltschutzes in der Städtebauförderpraxis verankert werden können bzw. welche Hürden dafür bestehen.
Neben der Analyse konkreter Konzepte und Projekte wird eine deutschlandweite Online-Umfrage in Kommunen und unter weiteren Akteur*innen der Städtebauförderung durchgeführt. Für ausgewählte Projekte erfolgt eine vertiefte Betrachtung mittels Expert*innennterviews und Ortsbesichtigungen.
In Fachgesprächen mit kommunalen Akteur*innen und Vertreter*innen weiterer relevanter Institutionen werden die Ergebnisse reflektiert.

Angestrebte Ergebnisse

Die Erkenntnisse werden zielgruppengerecht in Form einer Broschüre aufbereitet. Weiterhin sollen Botschaften an Akteur*innen auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen (Bund, Land, Kommune) zur Anpassung und Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen in der Städtebauförderung sowie zu ihrer Umsetzung formuliert werden.
Mit dem Vorhaben soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Ausgestaltung der Städtebauförderung als zentrales Finanzierungs- und Steuerungsinstrument für den städtebaulichen Bestand und die Quartiersentwicklung im Sinne einer Nachhaltigkeitstransformation urbaner Räume zu stärken.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.