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Trends und Tendenzen der Siedlungsentwicklung und deren Auswirkungen auf das Erreichen der flächenpolitischen Ziele des Bundes

Das Erreichen flächenpolitischer Zielsetzungen zu einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung erfordert erhebliche Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Zwar zeigt der zeitliche Verlauf der Neuinanspruchnahme von Flächen eine merkliche Reduktion an, ein Trend hin zu einer langfristig zu erreichenden Flächenkreislaufwirtschaft oder zu den Zwischenzielen lässt sich aber nicht erkennen. Eine besondere Herausforderung der Flächenentwicklung ist dabei die Gleichzeitigkeit von Überangebot von Bauland in peripheren Regionen und Wohnungsmangel in Großstädten.

Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die aktuellen Entwicklungsmuster der Siedlungs- und Flächenentwicklung einer kritischen Analyse zu unterziehen und hinsichtlich des bestehenden flächenpolitischen Instrumentariums zu bewerten sowie Chancen für dessen Weiterentwicklung aufzuzeigen.

Drei Themenkomplexe werden adressiert:

1) Die Entwicklung regionaler Bodenmärkte, ihre Relevanz für aktuell beobachtbare räumliche Muster der Siedlungsentwicklung und Wohnungsbautätigkeit und deren Auswirkungen auf das Flächensparziel,

2) das Zusammenwirken von Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Angebotsverhalten von Kommunen und Entwicklern sowie dessen Folge für den Flächenverbrauch,

3) Funktionsweisen, Hemmnisse und Erfolgskriterien eines interkommunalen Flächenmanagements und deren Beitrag zu flächensparsamer Siedlungsentwicklung.

Forschungsfragen

Wie entwickeln sich Bodenmärkte und was ist ihre Relevanz für aktuell beobachtbare räumliche Muster der Siedlungsentwicklung und Wohnungsbautätigkeit?

Welche Wohnformen mit unterschiedlicher Flächeneffizienz werden aktuell nachgefragt und wie wirkt dies auf das Angebotsverhalten der Kommunen aus?

Welche hemmenden und fördernden Faktoren für kooperative Handlungsarrangements in der Bauland- und Wohnungspolitik wirken auf die Funktionsweisen und Leistungsfähigkeit des inter-kommunalen Flächenmanagements?

Unter welchen Bedingungen erscheint eine Erreichung des Flächenziels bis 2030 möglich? Welche Schlussfolgerungen lassen sich für die die Weiterentwicklung des boden- und planungspolitischen Instrumentariums ableiten?

Publikationen

Ehrhardt, Denise; Eichhorn, Sebastian; Behnisch, Martin; Jehling, Mathias; Münter, Angelika; Schünemann, Christoph; Siedentop, Stefan: Stadtregionen im Spannungsfeld zwischen Wohnungsfrage und Flächensparen. Trends, Strategien und Lösungsansätze in Kernstädten und ihrem Umland. In: Raumforschung und Raumordnung | Spatial Research and Planning 80 (2022) 5, S.522-541
https://doi.org/10.14512/rur.216 

Ergebnis Siedlungsentwicklungstypologie (SET)

 Die SET dient dazu Trends der Siedlungsentwicklung seit 2011 zu erfassen und Muster aufzuzeigen. Sie ist zudem Grundlage für die Auswahl von Fallbeispielen im Projekt und stellt eine aktuelle Datengrundlage für den weiteren Projektverlauf dar. Basierend auf einem multidimensionalen Klassifizierungsansatz wurden Indikatoren zu Flächenverbrauch, Bauland- und Bevölkerungsentwicklung sowie Boden- und Immobilienmärkten ausgewertet. Als Ergebnis steht eine deutschlandweite Typisierung auf Ebene der Gemeindeverbände zur Verfügung.

Die Abbildung zeigt als Teilergebnis die allgemeine Charakteristik der Flächenbeanspruchung, überkreuzt mit Wachstums- und Schrumpfungstendenzen. Dargestellt werden Gemeindeverbände innerhalb der deutschen Großstadtregionen.

Quelle: IÖR 2021. Eigene Berechnung, Geodaten: VG25 © GeoBasis-DE/BKG (2019)


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