PoliMod

Machbarkeitsstudie: Modellierung von Anpassungsmaßnahmen: Akteure, Entscheidungen und Wirksamkeit

Ansätze und Methoden quantitativer Politikmodellierung zur Wirksamkeitsprüfung von Politikinstrumenten der Klimawandelanpassung in Deutschland

Problemstellung

Die notwendigen gesellschaftlichen Anstrengungen zur Bewältigung der durch die globale Klimakrise ausgelösten sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen sind enorm. Politische Entscheidungen und Prozesse, die sich diesen Herausforderungen stellen sind äußerst komplex. In dem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie wirksam bestehende und neue Politikinstrumente und -maßnahmen sind und ob sie unerwünschte Nebeneffekte auslösen. Ein sehr hilfreiches Instrument der Politikberatung ist z. B. die Modellierung von öffentlichen Politik- und Strategieprozessen ("Public Policy"), welche in den letzten ca. 20 Jahren eine enorme Professionalisierung und Bedeutung erfuhr  (1). Die "Public Policy"-Modellierung besteht aus einer Vielzahl qualitativer und quantitativer Ansätze (z. B. aus dem Bereich der "Social Simulation" und "Policy Modeling"), welche das Ziel haben, ein besseres Verständnis komplexer Dynamiken zu schaffen und somit eine bessere Abschätzung der Bandbreite möglicher Entwicklungen aufzuzeigen.

Projektinhalt

Das Projekt widmet sich in dem Zusammenhang der Frage welche Methoden und Ansätze der quantitativen Modellierung geeignet soziale Systeme (z.B. Verhaltenweise von Individuen und Gesellschaft auf ein neues Politikinstrument) und deren Dynamiken abzubilden um die Lenkungswirkung von Politikinstrumenten zu prüfen. Agentenbasierte Modellierung oder System Dynamics (Systemdynamik) Ansätze sind hier als Beispiele zu nennen. Im Projekt wird sich dabei auf das Politikfeld der Klimawandelanpassung in Deutschland fokussiert und die Übertragbarkeit von Ansätzen und Methoden quantitativer Modellierungen aus anderen Politikfeldern auf das Feld der Klimawandelanpassung geprüft. Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  1. Die Recherche nach vorhandenen Ansätzen und Methoden quantitativer Modellierungen zur Wirksamkeitsanalyse von Politikinstrumenten.
  2. Die Prüfung der Übertragbarkeit vorhandene Modelle für Wirksamkeitsbewertungen von Politikinstrumenten aus anderen Politikfeldern auf die Klimawandelanpassung.
  3. Die exemplarische Anwendung entsprechender Methoden und Ansätze auf drei Politikinstrumente der Klimawandelanpassung und Prüfung der vorhandenen Datengrundlage zur Quantifizierung solcher Modelle.

Die Erkenntnisse sollen in einem Konzept für die Poltikberatung anschaulich dargestellt werden, das als Grundlage für die Verwendung von Modellierungs- und Simulationsmethoden zur Bewertung von Politikinstrumenten im Feld der Klimaanpassung dienen soll. In einem Factsheet sollen diese Erkenntnisse abschließend in Kurzform aufbereitet werden.

Forschungsfragen

Welche Methoden, Ansätze und Verfahren der quantitativen Modellierung und Simulation sozialer dynamischer Systeme sind für die Wirksamkeitsanalyse von Politikinstrumenten im Feld der Klimawandelanpassung geeignet?

Welche Grenzen und Schwierigkeiten existieren, um diese in die Politikberatung der Klimaanpassung zu implementieren?

Ist die Datengrundlage ausreichend um solche Modelle zu quantifizieren?

Wie hoch ist der Aufwand solcher Modellierungsprozesse?

Literatur

(1) Umweltbundesamt (Hrsg): Strategische Vorausschau in der Politikberatung, Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Umweltbundesamt Dessau-Roßlau, 2016.

(2) Furtado, B.A.; Fuentes, M.A.; Tessone, C.J.: Policy Modeling and Applica-tions: State-of-the-Art and Perspectives. Complexity 2019, 2019, 1-11, doi:10.1155/2019/5041681

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.