In der Kulturlandschaft sind alte Streuobstbestände Hotspots der Biodiversität. Sie bieten vielen Arten einen Lebensraum, die sonst nicht überleben würden. Zudem tragen die verschiedenen Obstsorten sehr unterschiedliche genetische Informationen. Daraus resultiert eine Vielfalt an Eigenschaften und an Möglichkeiten, die Obstsorten zu verarbeiten. Streuobstbestände, sei es in Form von Streuobstwiesen oder Alleen, prägen auch den Landschaftscharakter. Sie sind damit Teil des regionalen kulturellen Erbes und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Ihr Erhalt ist daher sehr wichtig.
Ziel des Projekts „Obstlandschaften für Klimaschutz und Biodiversität“ (OKliBio) ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken und den Erfahrungsaustausch zur Pflege der Bestände und zur Verarbeitung des Obstes zu fördern. Damit sollen die noch vorhandenen Streuobstbestände langfristig erhalten werden. Auch neue Streuobstwiesen und Obstbaumalleen sollen im Grenzraum Sachsen – Tschechien entstehen.
Im Rahmen des Projekts wird in einem ersten Schritt Wissen über Streuobstwiesen, Obstbaumalleen und Obstsorten beiderseits der Grenze gesammelt. Dieses wird anschließend abgeglichen, aufbereitet und zweisprachig auf einer Plattform öffentlich zur Verfügung gestellt. Parallel dazu werden die Geodaten zu Obstbaumbeständen erfasst.
In einem zweiten Schritt werden Wert und Nutzen von Streuobstbeständen für Mensch und Natur anhand des Konzepts der Ökosystemleistungen beschrieben und aufgezeigt.
In einem dritten Schritt geht es schließlich um den Wissensaustausch zur Anlage und Pflege von Streuobstwiesen bzw. Obstbaumalleen und um die Sammlung von guten Praxis-Beispielen. Im Zuge dessen wird auch nach der Wirtschaftlichkeit der Verwertung von Obst in regionalen Versorgungsketten gefragt.