Für das Management des Landschaftswandels sind verschiedene Planungs- und Steuerungsinstrumente entwickelt worden, in Deutschland etwa die kommunale Landschaftsplanung und die Regionalplanung. Der Einsatz dieser Instrumente führt jedoch nur zum Teil zu den gewünschten landschaftlichen Qualitäten. Der derzeitige Stand der empirischen Forschung (Wende & Walz 2017) zeigt zwar, dass beispielsweise örtliche Landschaftspläne und dort insbesondere die qualitativ hochwertigeren Pläne – statistisch gesehen – einen positiven Einfluss auf den Aufbau lokaler grüner Infrastrukturen haben. Die Planqualität erklärt jedoch insgesamt nur einen kleineren Teil der Varianz. Daher ist es nötig, neben den Plänen selber stärker noch die politischen Strukturen und Prozesse näher zu untersuchen, innerhalb derer beispielsweise kommunale Landschaftspläne sowie Regionalpläne erarbeitet und angewandt werden.
Die grundlegende Innovation des Projekts besteht darin, Landschaften und insbesondere das Management des Landschaftswandels als politische Herausforderung zu begreifen. Diese Perspektive soll genutzt werden, um zentrale Steuerungsinstrumente wie die kommunale Landschaftsplanung und die Regionalplanung sowie Prozesse der Umwelt- und Landschaftspolitikintegration vertieft zu untersuchen.
Damit verbinden sich folgende Ziele: 1) Einen Ansatz entwickeln, um zu erforschen, welche Einflüsse von politischen Strukturen, Akteuren und Prozessen auf die Anwendung und Effekte kommunaler Landschaftspläne ausgehen. 2) Untersuchen, welche Faktoren die Integration von Zielen der Umwelt- und Landschaftspolitik in die Klimaschutz- bzw. Energiepolitik derzeit bestimmen. 3) Regionalplanerische Entscheidungsprozesse – hier: die Ausweisung von Vorrang- und Eignungsgebieten für Windenergie – im Hinblick auf Interaktionen zwischen Planer*innen und Politiker*innen sowie auf Landschaftsdemokratie und -gerechtigkeit analysieren.
Es wurde eine Vielzahl von Publikationen und Vorträgen erarbeitet. Nachfolgend werden einige ausgewählte Ergebnisse vorgestellt.
Zum ersten Ziel – Landschaftspläne:
Zum zweiten Ziel – Politikintegration:
Zum dritten Ziel – Windenergie und Regionalplanung:
Hersperger, A. M., Bürgi, M., Wende, W., Bacău, S. & Grădinaru, S. R. (2020), Does landscape play a role in strategic spatial planning of European urban regions? Landscape and Urban Planning, 194, 103702 dx.doi.org/10.1016/j.landurbplan.2019.103702.
Leibenath, M. (2018), Landschaftsplanung – ein "Theater"? Überlegungen zu Planung und Performance. Natur und Landschaft, 93, 7, 332-338 dx.doi.org/10.17433/7.2018.50153599.332-338.
Lintz, G. & Leibenath, M. (2020), The politics of energy landscapes: the influence of local anti-wind initiatives on state policies in Saxony, Germany. Energy, Sustainability and Society, 10, 1, 5 dx.doi.org/10.1186/s13705-019-0230-3
Wieduwilt, P. & Wirth, P. (2018), Cultural heritage and wind turbines – a method to reduce conflicts in landscape planning and management: Studies in the German Ore Mountains. European Countryside, 10, 4, 652 dx.doi.org/10.2478/euco-2018-0036.
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.