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Landschaftsbezogene Governance-Prozesse im Zuge der Energiewende

Hintergrund

Landschaften sind direkt oder indirekt das Objekt kollektiver Entscheidungen und Handlungen, die man als Landschafts-Governance bezeichnen kann. Bislang gibt es jedoch kaum Studien darüber, wie Landschafts-Governance theoretisch und empirisch fassbar gemacht werden könnte.

Landschaft – damit meinen wir in diesem Projekt einen Ausschnitt der Erdoberfläche, in dem Menschen leben, der von Menschen erlebt und wahrgenommen wird und der von Menschen geprägt ist. Es geht um menschliche Umwelt, und zwar:

  • nicht abstrakt, sondern konkret räumlich,
  • nicht global, sondern ortsbezogen,
  • nicht nur bezogen auf einzelne Aspekte oder Schutzgüter, sondern potenziell ganzheitlich und integrativ.

Landschaften verändern sich ständig. Ein wesentlicher Aspekt des gegenwärtigen Landschaftswandels resultiert aus der politisch forcierten Energiewende – weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energien. Insbesondere die zunehmende Nutzung der Wind-, Solar- und Bioenergie verändert die Landschaft in erheblichem Umfang und hat eine gesellschaftliche Debatte um das Für und Wider regenerativer Energien in Gang gesetzt. Traditionelle Vorstellungen von Landschaft stehen neuen Konzepten gegenüber, in denen Anlagen der Energieerzeugung als Ausdruck von Innovation und Modernisierung gelten.

Ziele

Das Forschungsvorhaben zielt darauf ab, das Verständnis für lokale bzw. regionale landschaftsbezogene Governance-Prozesse im Kontext der Energiewende, die mit dem Bau von Windkraft-, Solar- und Biogasanlagen, dem Bau von neuen Hochspannungs-Freileitungen sowie dem verstärkten Anbau von Energiepflanzen verbunden ist, zu verbessern.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Folgen der Energiewende auf lokaler und regionaler Ebene. Diese sind bislang noch kaum erforscht, gewinnen aber in der öffentlichen Diskussion immer stärker an Bedeutung. Deshalb nehmen empirische Untersuchungen anhand von verschiedenen Fällen, die auch die rechtlichen und sonstigen institutionellen Rahmenbedingungen einschließlich der Raumplanung einbeziehen, breiten Raum ein. Letztlich sind Aussagen zu erwarten, die im weitesten Sinne auf zukünftige Optionen der Steuerung der Landschaftentwicklung zielen.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.