Bereits heute sind erste Auswirkungen des Klimawandels, wie die Zunahme der Häufigkeit und Intensität bestimmter Extremereignisse, auch in Deutschland spürbar. Im Rahmen der vom Umweltbundesamt geförderten Vulnerabilitätsanalyse Deutschlands (adelphi/PRC/EURAC 2015) wurden durch das Netzwerk Vulnerabilität (16 Bundesbehörden und -institutionen) zusammen mit einem wissenschaftlichen Konsortium bestehende und zu erwartende Klimawirkungen in Deutschland analysiert und bewertet. Zu den wichtigsten sektorenübergreifenden Folgen des Klimawandels zählen demnach Schäden durch zunehmende Hitze, Trockenheit und Hochwasser. Der graduelle Temperaturanstieg beeinflusst zudem die Entwicklung und Zusammensetzung von Flora und Fauna.
Aufbauend auf diesem Vorläuferprojekt verfolgt das Vorhaben das übergeordnete Ziel, systematisch die fachwissenschaftlichen Grundlagen zur Identifikation der potenziellen Schäden durch den Klimawandel sowie die Möglichkeiten einer erfolgreichen und effizienten Klimaanpassung in Deutschland zu erarbeiten. Fragen sind u. a.: Wie lassen sich Schäden durch bedeutsame Klimawirkungen in Deutschland ermitteln? Welche sektoralen Anpassungsziele sind erfolgversprechend? Wie lassen sich Maßnahmen und Politikinstrumente bewerten?
Auf der Basis der Ergebnisse der Vulnerabilitätsanalyse Deutschlands werden Schadenspotenziale prioritärer klimawandelgebundener Risiken für Gesellschaft, Wirtschaft und Ökosysteme in Deutschland bestimmt und (wo möglich) ökonomisch bewertet. Zudem werden sektorale Anpassungsziele erarbeitet, diskutiert und hinsichtlich ihres transformativen Charakters beurteilt. Darüber hinaus wird ein Analyserahmen entwickelt, um den Erfolg kombinierter Politikinstrumente zu evaluieren. Damit entsteht die Grundlage für ein transparentes und integriertes Bewertungsverfahren, das die Auswahl künftiger Maßnahmen und Politikinstrumente unterstützen kann. Außerdem wird ein geeigneter, fachlich wie wissenschaftlich begründeter Politikinstrumentenmix als Vorschlag zur Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) erstellt.
Das Projekt stärkt die langjährige Forschungslinie des FB R zu Themen der Klimaanpassung, sowohl hinsichtlich der naturwissenschaftlich-ingenieurmäßigen als auch gleichermaßen der planerischen und juristischen Kompetenzen. Es gewährleistet eine kontinuierliche Einbindung des FB R und damit des IÖR in die weiterführenden Programme und Strategien zur Klimaanpassung auf Bundesebene. Das Projekt trägt zur Vertiefung des Wissens hinsichtlich verschiedener Klimawirkungen und deren Bewertung bei. Darüber hinaus werden fachliche, planerische und rechtliche Maßnahmen und Instrumente der Klimaanpassung untersucht.
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.