April 2025 | Rückblick auf Projekttreffen am IÖR zur Vorbereitung der abschließenden Projektphase

Links: diagonal v.l. vorne. n.r. hinten: Leonie Liemich (HSZG), Thilo Lang (IfL), Sabine Marr (IÖR), Katrin Martens (HU Berlin), Alexandra von Brunn (ISInova), Markus Hanisch (HU Berlin), Artem Korzhenevych (IÖR), Raj Kollmorgen (HSZG), Franziska Görmar (IfL), René John (ISInova), Markus Egermann (IÖR). (Quelle: A. Schielicke); Rechts: Vorstellung der Forschungsaktivitäten durch Katrin Martens (HU Berlin). (Quelle: Sabine Marr)


Zwei Jahre nach dem ersten gemeinsamen Teamtreffen kamen alle beteiligten Partner des Projektes ATRAKTIV erneut in den Räumen des IÖR in Dresden zusammen. Im Mittelpunkt des Treffens standen der gegenseitige Austausch über den jeweiligen Arbeitsstand der Projektpartner, geplante Publikationen sowie die Planung der verbleibenden Projektlaufzeit.

Im Rahmen des Treffens berichteten die Partner über ihre laufenden Forschungsaktivitäten und aktuellen Publikationen. Ein wichtiger Programmpunkt war der Vergleich von Erkenntnissen zu vorherrschenden Governance-Strukturen in den einzelnen Fallregionen sowie der Austausch zu relevanten Akteuren, die sich mit Fragen der gesellschaftlichen Transformation in den beteiligten Regionen beschäftigen.

Auch die Planungen für das letzte halbe Projektjahr wurden gemeinsam vorangetrieben. Dazu gehörte insbesondere der Blick auf anstehende Veranstaltungen wie die wissenschaftliche Tagung „Transformative (Sozial-)Wissenschaft? Chancen, Grenzen und Gefahren eines Gestaltungsanspruchs“ vom 22. bis 23. Mai 2025 in Görlitz, die ATRAKTIV als Mitveranstalter ausrichtet. Außerdem arbeitete das Team den Panelbeitrag „Sozial-ökologische Transformation – Last oder Chance für Regionen jenseits urbaner Zentren?“ weiter aus. Dieser Beitrag wird Teil des Programms des Raumwissenschaftlichen Kolloquiums sein, welches vom 26. bis 27. Juni 2025 in Berlin vom Leibniz-Forschungsnetzwerk „Räumliches Wissen für Gesellschaft und Umwelt - Leibniz R“ veranstaltet wird.

Die produktiven Tage wurden durch gemeinsame Abendessen in zwei nachhaltigen Restaurants in Dresden abgerundet.

Januar 2025 | Transformationsworkshops gestartet: „Klimawandel, Ernährung, Naturschutz - wie geht das zusammen am Kyffhäuser?

Links: Begrüßung durch Franziska Görmar (IfL); Rechts: Zusammenfassung der Ergebnisse durch Fr. Kadur (Quelle: Sabine Marr)



„Klimaschutz und Klimawandel müssen zusammengedacht werden“ sagt Claudia Kadur, Klimaschutzmanagerin im Kyffhäuserkreis bei der ersten Veranstaltung der Reihe: „Klimawandel, Ernährung, Naturschutz – wie geht das zusammen am Kyffhäuser?“. Um gemeinsam auf Überschneidungen der Bereiche Klimawandel, Naturschutz und Landwirtschaft zu blicken, trafen sich am 29.01.2025 verschiedene Akteur*innen aus dem Kyffhäuserkreis in der Orangerie Bendeleben. Der Workshop war der erste von drei Terminen, die im Rahmen des Forschungsprojektes ATRAKTIV im Kyffhäuserkreis von Januar bis März stattfinden werden. Die Reihe wird vom Projektpartner Leibniz-Institut für Länderkunde unter Leitung von Franziska Görmar organisiert.

Den Einstieg gestalteten mehrere im Kyffhäuserkreis aktive Personen durch kurze Inputs. Dabei sprachen Claudia Kadur, Klimaschutzmanagerin, über die Thematik der Kreisentwicklung und des Klimaschutzes, und Dr. Wolfgang Peter über den Aspekt der Landwirtschaft. Zudem gaben Katja Schappmann vom Amt für Umwelt, Natur und Wasserwirtschaft und Uli Klüßendorf, Leiter des Forstamts Sonderhausen, Einblicke in ihre Arbeit und ihre spezifischen Themenfelder. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden in drei Kleingruppen über gute Beispiele, Konflikt- und Spannungsfelder sowie die maßgeblichen Akteure in der Region. Die Ergebnisse wurden in der Großgruppe ausgetauscht und abschließend zusammengefasst.

Besonderer Dank gilt der Moderation durch Leonie Liemich von der Hochschule Zittau Görlitz, die durch den gemeinsamen Nachmittag führte, sowie den Beteiligten aus der Region. Dies waren Claudia Kadur vom Klimaschutzmanagement des Kyffhäuserkreises, Janine Dildey vom Naturpark Kyffhäuser sowie Christopher Liss von der Naturstiftung David.

Der Kyffhäuserkreis ist neben dem Saale-Holzland-Kreis eine von zwei Forschungsregionen, die das Team von ATRAKTIV in Thüringen begleitet. In der Veranstaltungsreihe sollen die theoretischen Erkenntnisse aus dem Projekt in die Praxis einfließen. Im zweiten Termin der Veranstaltungsreihe stehen zukünftige Entwicklungen im Kyffhäuserkreis im Zentrum, während in der dritten Veranstaltung konkrete Projektideen und praktische Ansätze entwickelt werden sollen. Diese finden am 26. Februar und 26. März 2025 ebenfalls wieder in der Orangerie Bendeleben statt.

November 2024 | Fortsetzung des überregionalen Vergleiches im Projekt ATRAKTIV

Das zweite physische Teamtreffen des ATRAKTIV-Konsortiums in 2024 stand im Lichte der Vorbereitungen für das letzte Jahr im Projekt. In den Räumlichkeiten des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) in Leipzig rauchten die Köpfe in der ersten Novemberwoche. Schwerpunkt war die Diskussion empirischer Erkenntnisse aus den Kontext- und Narrations-Analysen sowie den semistrukturierten Interviews, die in den letzten Monaten erarbeitet wurden.

Das Konsortium wandte sich zudem der Planung das kommende, und letzten Jahres im Projekt zu. Im Mittelpunkt standen die Transfer-Vorhaben im Projekt. In jeder Region werden Workshops, sogenannte „Transformationsarenen“, zu aktuellen Herausforderungen in Bezug auf Transformation im Landkreis durchgeführt. Die Regionen kommen zudem im Juni 2025 zu einer übergreifenden Werkstatt zusammen, die als Teil des raumwissenschaftlichen Kolloquiums in Berlin stattfinden wird. Ziel ist die Diskussion von Herausforderungen und Hemmnissen des sozial-ökologischen Wandels in den Fallregionen sowie die gemeinsame Entwicklung von Lösungsansätzen. Mithilfe von Dossiers sollen die Ergebnisse dieses Prozesses am Ende des Projektes für die Akteure in den Regionen aufbereitet werden.

August 2024 | Erste überregionale Zusammenführung der empirischen Ergebnisse im Projekt ATRAKTIV

Bei sommerlichen Temperaturen versammelte sich die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Projektes ATRAKTIV zur Klausurtagung im August in Zittau.

Innerhalb der drei Tage in den Räumlichkeiten der Hochschule Zittau/Görlitz stellten die einzelnen Vertreter*innen erste empirische Erkenntnisse aus ihren Modellregionen vor. Dieser Austausch ermöglichte es, die empirischen Daten erstmals zusammenzuführen und dadurch sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen den Regionen herauszuarbeiten.

Zudem wurde basierend auf den geteilten empirischen Ergebnissen der begriffliche Rahmen des Projektes analysiert und bearbeitet. Zentraler Aspekt war die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Verständnissen von Innovation und Transformation in den spezifischen Fallregionen.

Die in Zittau gesammelten Vorüberlegungen und Erkenntnisse bilden somit eine wichtige Grundlage für das nächste institutsübergreifende Gesamttreffen, das im November in Leipzig am Institut für Länderkunde stattfinden wird. Dort werden die bisherigen Ergebnisse weiter diskutiert und in den größeren Kontext des Projekts eingebettet. Die Tagung in Zittau stellt somit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum überregionalen Vergleich des Innovationsgeschehens in den vier Modellregionen dar.

Mai 2024 | Halbzeit im Projekt ATRAKTIV: Teamtreffen verdeutlicht Fortschritte

Ende Mai traf sich das Projektteam erneut für ein zweitägiges Teamtreffen, dieses Mal bei den Kolleg*innen der HU Berlin. Die Gelegenheit wurde genutzt, um vergleichende Diskussionen zu den Fallstudien zu führen. Zudem wurde die Planung der Transferveranstaltungen in den Regionen weiter vorangetrieben.

Ein besonderes Highlight war das Gespräch mit Matthias Middendorf von der Schweinfurt Stiftung, der das Projekt "100 Mitmach-Regionen" vorstellte. Dieses innovative Angebot für verschiedene Akteure zielt darauf ab, regionale Engagement-Netzwerke zu gründen und Menschen zu befähigen, ihre Region mitzugestalten. An dem Projekt haben auch zivilgesellschaftliche Akteure im Saale-Holzland-Kreis teilgenommen, die nun vom ATRAKTIV-Team weiter begleitet werden.

Hervorzuheben ist auch die große Sichtbarkeit des Projektkonsortiums auf internationalen und nationalen Konferenzen. In diesem Jahr präsentieren die Forscher*innen ihre Arbeiten in Florenz (Regional Studies Association), Porto (European Sociological Association) und Berlin (Landscape2024). Auch auf der Degrowth Konferenz in Pontevedra, Spanien, werden sie an Diskussionen zu räumlichen und transformativen Perspektiven auf Wandel und Innovation in Regionen teilnehmen.

Das nächste Treffen findet im November in Leipzig statt. Dort wird der fallübergreifende Vergleich fortgesetzt und Theorie mit Empirie verbunden. Wir sind gespannt auf diese zentralen nächsten Schritte im Forschungsvorhaben.

Januar 2024 | ATRAKTIV auf der Geography of Innovation Conference 2024: Einblicke in aktuelle Forschung

Ein neues Jahr birgt neue Austauschmöglichkeiten: Bei der Geography of Innovation Conference 2024 in Manchester teilten Artem Korzhenevych und Sabine Marr die aktuellen theoretischen Überlegungen aus dem ATRAKTIV-Projekt mit einem Publikum aus Ökonom*innen, Geograf*innen und Nachhaltigkeitswissenschafter*innen.

Die Heuristik des Projekts zeigte sich als vielseitig anwendbar in verschiedenen Diskursfeldern der regionalen Innovationsstudien und Transformationsforschung. Sie wurde in der Session "Mission-oriented innovation policies and their multiscalar dynamics: The possibilities and challenges for regions" anregend diskutiert.

Katrin Martens (Humboldt-Universität zu Berlin) teilte in der Session "Proximities, Networks and the Geographies of Innovation" den aktuellen Stand Ihrer Studie zum Thema Förderung transformativer sozialer Innovationskapazitäten. Die Studie entsteht in Zusammenarbeit mit dem Seminar für ländliche Entwicklung (SLE) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und die Ergebnisse werden auch in das ATRAKTIV Projekt einfließen.

Franziska Görmar (Leibniz-Institut für Länderkunde - IfL) erörterte in der Session "Narratives, news, and the power of sentiments" die Rolle von Narrativen für die transformative Regionalentwicklung. Neben theoretischen Grundlagen zu Narrativen und deren Funktionen konnte sie erste empirische Ergebnisse aus einer Medienanalyse im Kyffhäuserkreis in Thüringen sowie das weitere Vorgehen zu diesem Aspekt im Projekt vorstellen.

Unser Team arbeitet derzeit daran, im Frühjahr 2024 das erste theoretische Paper einzureichen.

Wir sind gespannt auf die kommenden Schritte und freuen uns darauf, die Ergebnisse unserer Forschung mit Ihnen zu teilen.

November 2023 | ATRAKTIV-Projektteam stärkt Bindungen und erweitert Horizonte bei zweitem Verbundtreffen in Görlitz

Das ATRAKTIV-Projektteam traf sich vom 14.-15. November zu seinem zweiten physischen Verbundtreffen an der Hochschule Zittau-Görlitz. Über zwei Tage hinweg wurden intensive Diskussionen über den aktuellen Stand des Projekts, erste empirische Erkenntnisse sowie die Planung für das kommende Jahr geführt.

Ein Highlight des Treffens war der Besuch des Projektteams bei der "Rabryka", einem inspirierenden sozio-kulturellen Zentrum in Görlitz. Die "Rabryka" diente als gelungenes Beispiel für transformative Initiativen in der Forschungsregion Oberlausitz. Der Austausch mit Julia Schlüter als Geschäftsführerin der Rabryka und Pia Hanfeld, Doktorantin am Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) und Initiatorin von "Jugend hackt" vor Ort ermöglichten einen tieferen Einblick in erfolgreiche lokale Ansätze zur Förderung von Innovation und nachhaltiger Entwicklung.

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war die Vorbereitung auf die bevorstehende Konferenz "Geographies of Innovation", die im Januar 2024 in Manchester stattfinden wird. Das ATRAKTIV-Team wird dort aktuelle Theoriediskussionen präsentieren, die sich mit den Themen nachhaltiger Entwicklung in agglomerationsfernen Räumen in Deutschland befassen, wobei der Fokus auf transformativem Innovationsgeschehen liegt.

Das Projektteam von ATRAKTIV freut sich darauf, die gewonnenen Erkenntnisse und die Dynamik aus diesem Treffen in die weitere Arbeit einzubringen. Die Fortschritte des Projekts und die spannenden Entwicklungen werden weiterhin auf unserer Website und in zukünftigen Veröffentlichungen geteilt

September 2023 | ATRAKTIV präsentiert sich auf dem Deutschen Kongress für Geografie in Frankfurt

Der Deutsche Kongress für Geografie bietet Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit die Möglichkeit, zu relevanten Themen der geografischen Nachhaltigkeitsforschung in Austausch zu kommen. Ende September präsentierten wir auf dem diesjährigen Kongress in Frankfurt erste Ergebnisse der Theoriediskussion im Projekt ATRAKTIV. Die sich in Entstehung befindende Heuristik geht der Frage nach: „Unter welchen Bedingungen können Innovationsdynamiken in agglomerationsfernen Regionen zu transformativem Wandel beitragen?“ Wir waren erfreut über die interessierten Nachfragen des Publikums und die weiteren spannenden Vorträge in der Session „Geographie der Nachhaltigkeitstransformation: Themen, Konzepte und Forschungsperspektiven“. Die Erkenntnisse aus der Diskussion fließen nun in die weitere Arbeit am Konzept ein.

August 2023 | ATRAKTIV auf der ersten Statustagung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Ende August trafen sich in Berlin Wissenschaftlerinnen aus ganz Deutschland zur ersten Statuskonferenz der Fördermaßnahme "REGION.innovativ" zum Thema „Regionale Faktoren für Innovation und Wandel erforschen – Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit stärken“. Insgesamt wurden 14 Projekte in vier Clustern präsentiert, die sich nach den Förderthemen richteten, darunter das Cluster "Regionale Innovationsfähigkeit", zu dem auch ATRAKTIV gehört. In den kurzen Vorstellungen wurden vor allem der konzeptionelle und methodische Ansatz der Projekte sowie mögliche Angebote und Bedarfe der Forschungseinrichtungen beleuchtet. Durch die Präsentationen der Sozial- und Geisteswissenschaftlerinnen wurden viele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede in Bezug auf die Projektkonzeption deutlich. Der Wunsch nach einem Austausch von Methoden war groß, da es in vielen Projekten insbesondere hier Überschneidungen gab.

ATRAKTIV stach heraus, da es das Projekt mit den meisten Wissenschaftspartnern vor Ort war. Insgesamt nahmen fünf Wissenschaftler*innen teil, und wir konnten die Veranstaltung auch für einen internen Austausch nutzen.

Während der Veranstaltung lag ein besonderer Fokus auf dem Networking der Wissenschaftspartner*innen untereinander sowie auf den Themen Transfer, Konzeption von Begrifflichkeiten wie "gesellschaftliche Innovationsfähigkeit" und der Identifizierung der Schlüsselakteure vor Ort. Wie viele andere Projekte auch, startet nun nach fast einem Jahr Förderung die empirische Phase. Es wird interessant sein, in einem Jahr Erkenntnisse auszutauschen und andere an unseren Fortschritten teilhaben zu lassen.

März 2023 | Auftaktworkshop am 6. und 7. März 2023

Welche Rollen spielen Innovationen in regionalen Wandlungsprozessen hin zu Nachhaltigkeit? Wie muss das tradierte Verständnis von Innovation erweitert werden, um diese Prozesse besser begreifbar zu machen? Aus welchen Elementen setzen sich Innovationssysteme zusammen, die regional und transformativ ausgerichtet sind?

Diese und weitere Fragen diskutierten die wissenschaftlichen Partner*innen im Auftaktworkshop des Projektes ATRAKTIV am 6. und 7. März. Das Ziel des Workshops am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden war es, gemeinsame Begriffsverständnisse zu entwickeln. Dabei wurden regional-geografische Perspektiven verbunden mit Diskursen zu Transformativen Kapazitäten und endogener Regionalentwicklung. Die Ergebnisse des Workshops werden im weiteren Projektverlauf als Grundlage für neue Perspektiven auf regionale Innovationsprozesse angewendet.

 

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.