Von Oktober bis Dezember sind am IÖR gleich zwei freie Medienschaffende zu Gast. Swantje Reuter und Marcus Pfeil hatten sich erfolgreich für das Stipendienprogramm "Leibniz R Journalist in Residence" beworben.
Von Oktober bis Dezember sind am IÖR gleich zwei freie Medienschaffende zu Gast. Swantje Reuter und Marcus Pfeil hatten sich erfolgreich für das Stipendienprogramm "Leibniz R Journalist in Residence" beworben.
Das "Leibniz R Journalist in Residence Fellowship"-Programm bietet Journalistinnen und Journalisten, die bei ihrer Arbeit Fragen der städtischen, ländlichen und regionalen Entwicklung nachgehen, einen Gastaufenthalt von bis zu zwei Monaten. Gastgeber des Programmes sind vier Einrichtungen des Leibniz-Forschungsnetzwerkes „Räumliches Wissen für Gesellschaft und Umwelt – Leibniz R“, darunter auch das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Im Bewerbungsverfahren für den Aufenthalt am IÖR waren zwei Medienschaffende erfolgreich. Sie haben damit die Möglichkeit, am IÖR ein selbstgewähltes Rechercheprojekt zu verfolgen. Dabei können sie die Möglichkeit zum Austausch mit Forschenden am IÖR und den anderen Einrichtungen des „Leibniz R“-Netzwerkes nutzen und an internen und öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen. "Diese Form des Austauschs zwischen Wissenschaft und Journalismus ist von großem Wert", unterstreicht Prof. Marc Wolfram, Direktor des IÖR. "Neben der fachlichen Expertise geht es dabei auch um Fragen des effektiven Wissenstransfers sowie der Legitimation von Wissen in einer durch soziale Medien geprägten (Des-)Informationsgesellschaft."
Swantje Reuter ist freie Radio- und Podcast-Autorin sowie Mitgründerin des Kollektivs Audiokombinat, einem Zusammenschluss von Journalist*innen, die gemeinsam verschiedene Radio- und Podcast-Formate umsetzen. Am IÖR recherchiert Swantje Reuter zum Thema „Bauen vs. Nachhaltigkeit. Wie kann eine Transformation des Bausektors aussehen?“. Momentan untersucht sie den Abbau und die Endlagerung von Rohstoffen im Bausektor und welche Rolle Urban Mining für die Vermeidung von Flächennutzungskonflikten spielen kann. Anknüpfungspunkt zum IÖR ist das Konzept digitaler Materialkataster der Forschungsgruppe „Anthropogene und natürliche Ressourcen“ im Forschungsbereich „Gebaute Umwelt – Ressourcen und Umweltrisiken“. Swantje Reuter ist Naturwissenschaftlerin und hat vor ihrem Quereinstieg in den Journalismus unter anderem Urban Ecosystem Sciences im Master studiert. Sie freut sich, dass sie während ihres Gastaufenthaltes am IÖR inhaltlich an die Themen ihrer Studienzeit anzuknüpfen kann.
Marcus Pfeil ist Mitgründer der Vertical52 GmbH, einem Berliner Medien-Start-up für Satellitenjournalismus. Seit 2012 konzentriert sich Marcus Pfeil bei seiner Arbeit auf komplexe Storytelling-Projekte. Mit verschiedenen Teams produzierte er mehrere preisgekrönte Geschichten, bei denen immer wieder innovative Technologien wie GPS-Sender oder Sensoren zum Einsatz kamen. Seit zwei Jahren recherchiert er mit Vertical52. Am IÖR recherchiert er unter anderem zum Thema „Sonne und Beton – Eine Satelliten-Analyse zur Versiegelung deutscher Städte“. Ziel ist es, mit einer Kombination aus Satellitenbildern und künstlicher Intelligenz zu zeigen, wie viele versiegelte Flächen es in verschiedenen deutschen Städten gibt und wie diese sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Ein erstes Produkt ist in Kooperation mit CORREKTIV.Lokal bereits entstanden.
Neben der Arbeit an ihren Recherche-Projekten bieten die "Journalists in Residence" zudem jeweils einen Workshop für Nachwuchsforschende der beteiligten Einrichtungen des Leibniz-R-Netzwerkes an. Das Programm wird aus dem Strategiefonds des Präsidiums der Leibniz-Gemeinschaft gefördert. Die zweite Residence am IÖR finanziert das Institut aus eigenen Haushaltsmitteln.
Kontakt im IÖR
Heike Hensel, E-Mail: h.hensel @ioer.de
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.