IÖR-Jahrestagung 2022 "Raum & Transformation: Lebenswerte Zukünfte"

Unter der Überschrift "Raum & Transformation: Lebenswerte Zukünfte" veranstaltete das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) am 22. und 23. September seine Jahrestagung 2022. Im Mittelpunkt der Tagung stand der soziale und ökologische Wandel in Quartieren, Städten und Regionen. Das Team des IÖR diskutierte unterschiedliche Aspekte dieses Wandels in einem transdisziplinären Umfeld gemeinsam mit Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis.

Angesichts schneller sozialer und ökologischer Veränderungen, die zudem durch ein hohes Maß an Unsicherheit geprägt sind, ist eine transformative Entwicklung, also ein grundlegender und tiefgreifender Wandel der Schlüssel, um lebenswerte Zukünfte zu gestalten. Menschliche Aktivitäten, Wirtschaftsweisen und Siedlungsformen haben Lebensgrundlagen wie etwa das regionale Klima, Ökosystemleistungen, biologische Vielfalt und die Verfügbarkeit von Ressourcen grundlegend verändert. Umgekehrt bedrohen Naturgefahren Siedlungs- und Freiräume.

Wie könnten unter diesen Bedingungen Zukünfte aussehen, die wir als "lebenswert" erachten? Welche Fähigkeiten zu Anpassung und Veränderung, welche transformativen Kapazitäten also, sind nötig, um sie zu realisieren? Und welche Rolle spielt dabei die fortschreitende Digitalisierung? Diese drängenden Fragen diskutierten Wissenschaftler*innen aus allen Forschungsbereichen des IÖR am 22. und 23. September 2022 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden gemeinsam mit Gästen aus Wissenschaft und Praxis.

In 20 Sessions wurden in Vortrags- und Dialogformaten fünf Schwerpunktthemen vertiefend behandelt. Transformationsdynamiken mit Bezug auf städtische Räume, Stadt-Land-Beziehungen und Machtverhältnisse wurden ebenso beleuchtet wie Visionen, Pfade und Experimente, um lebenswerte Zukünfte zu schaffen. Außerdem ging es darum gebaute und nicht gebaute Landschaften nachhaltig zu gestalten und raumbezogene Informationen für diesen Wandel zu ko-produzieren.

In spannenden Impulsvorträgen sprachen Ann Light, Professorin an den Universitäten Sussex und Malmö, Cordula Kropp, Professorin an der Universität Stuttgart und Erik Gómez-Baggethun, Professor an der Universität Oxford und der Norwegischen Universität für Lebenswissenschaften zu heterogenen Mensch-Umweltbeziehungen in Städten und beleuchteten aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven, wie Städte in Zukunft lebenswert gestaltet werden können.

Diese Diskussionen konnten die Teilnehmendem am Nachmittag des ersten Konferenztages bei zwei Kurzexkursionen weiterführen und vertiefen. Die Exkursionen führten Interessierte zum einen zur „Zündstoffe – Materialvermittlung Dresden“ und zum anderen zu einem Gemeinschaftsgarten des "Essbaren öffentlichen Stadtgrün", zwei Projekte, die von Dresdner Bürger*innen im Rahmen der "Zukunftsstadt Dresden" entwickelt wurden.

Unter dem Konferenztitel fand am Vortag der IÖR-Jahrestagung auch die Summer School der Dresden Leibniz Graduate School (DLGS) statt. Junge Forscher*innen stellten hier ihre Projekte vor und diskutierten ihre Ideen und Ergebnisse untereinander. In ihrem Workshop zum Thema "Engaged scholarship and co-creativity: Are you a change agent?" gab Prof. Ina Horlings von der Universität Groningen interessante Anstöße zur Diskussion.

Weitere Informationen zur IÖR-Jahrestagung

Kontakt im IÖR
Prof. Dr. Marc Wolfram, Dr. Regine Ortlepp, Dr. Georg Schiller und Alina Kaltenberg (Konzeption),
Katrin Vogel (Organisation)
E-Mail: jahrestagungioer@ioer.de

IÖR-Jahrestagung auf Twitter: @IOER_conference

 

Fotos: Anna-Maria Schielicke/IÖR-Media
Weitere Foto-Eindrücke finden sich auf der Internetseite der IÖR-Jahrestagung.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.