Aussagen zur Anzahl der Touristinnen und Touristen im Gebiet sollten auf einer fünfstufigen Skala (gering bis sehr hoch) angegeben werden. Zwei Drittel der Befragten schätzten diese als gering bis mittel ein. Doch immerhin 26 % meinen, die Gästezahl in der Region sei hoch bis sehr hoch. Eine Rolle bei dieser Einschätzung kann dabei die Erinnerung an den Ansturm im Corona-Sommer 2020 gespielt haben. Trotz dieser differenzierten Einschätzung der Gästezahlen fällt die Antwort auf die Frage, wie ein Anstieg des Tourismus bewertet würde, eindeutig aus: Wie die Abbildung 1 zeigt, äußerten sich die Befragten überwiegend positiv! 62,5 %, also fast zwei Drittel halten einen Anstieg der Besucherzahlen für "positiv" oder "sehr positiv" und haben auch konkrete Vorteile benannt. Weniger als ein Drittel (28 %) sehen einen Anstieg des Tourismus neutral. Nur 9,5 % befürchten negative Auswirkungen für die Region. Die Antwortkategorie „sehr negativ“ wählte niemand aus. Durch einen Anstieg des Tourismus erhoffen sich die Befragten zum Beispiel Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt und bei der Verkehrserschließung, für Gastronomie, kulturelle Initiativen, örtliche Vereine und öffentliche Finanzen. Somit können Politik und Tourismuswirtschaft im Amtsgebiet auf einen starken Rückhalt in der Bevölkerung bauen! Auch weitere Ergebnisse belegen dies. So benennen nur 12 % der Befragten negative Auswirkungen des Tourismus wie etwa laute Partys oder Müll, 76 % schätzen diese als gering oder sehr gering ein. Die Bereitwilligkeit, Gästen der Region Auskunft über touristische Angebote zu geben, ist tendenziell hoch.
Die Befragten sehen im Amtsgebiet eine Vielzahl von kulturtouristischen Anknüpfungspunkten: Als Schwerpunkte gelten u. a. das Schloss, die Darre und die Kirchen in Lieberose, die Kirchen von Straupitz und Zaue, die Dreifach-Windmühle und der Kornspeicher in Straupitz, aber auch die Seen, Wander- und Radwege, die Landschaft sowie der Handwerkermarkt und andere Veranstaltungen in Goyatz. Das bisherige kulturelle Angebot wird als ausbaufähig angesehen. Wie die Befragten die Bedeutung der kulturellen Orte und Attraktionen im Amtsgebiet einschätzen, zeigt Abbildung 2. Wenn nicht gerade Corona-Beschränkungen touristische Aktivitäten erschweren, stecken aus Sicht der Befragten die größten Potenziale für eine Entwicklung des Gebietes in kulturellen Wegen und Pfaden, historischen Stätten, in Gastronomie sowie in den lokalen Traditionen und der Folklore.