IÖR unterstützt "Frankfurter Erklärung zum Weltnaturgipfel"

Der dramatische Verlust an biologischer Vielfalt gefährdet die Lebensgrundlagen auf der Erde. Ein breites Bündnis deutscher Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen hat deshalb im Vorfeld des Weltnaturgipfels in Montreal mit der "Frankfurter Erklärung" gefordert, das Wirtschaften gegen die Natur zu beenden. Das IÖR unterstützt die Forderungen und Angebote, die das Positionspapier zusammenfasst.

Die UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal haben verschiedene Wissenschafts- und Nichtregierungsorganisationen zum Anlass genommen, sich für ein naturverträgliches Wirtschaften einzusetzen. Mit der "Frankfurter Erklärung" fordert das Bündnis klare Rahmenbedingungen durch die Politik und gemeinsame Schritte von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Zugleich machen die Organisationen in dem Positionspapier konkrete Vorschläge, wie ein natur-positives Wirtschaften zum Standard werden kann. Als wichtigste Herausforderung der Menschheit benennen sie die "Zwillingskrise" aus Biodiversitätsverlust und Klimawandel. Die Organisationen bieten in der "Frankfurter Erklärung" ihre Expertise zur Lösung dieser Herausforderung an.

Für das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) hat der Direktor, Prof. Marc Wolfram, die "Frankfurter Erklärung" unterzeichnet. "Der massive Verlust an biologischer Vielfalt ist ein Teil der globalen ökologischen Krise, die die Menschheit in den vergangenen Jahrzehnten geschaffen hat. Diese Umweltkrise macht deutlich, wie dringlich ein tiefgreifender struktureller und kultureller Wandel, also eine gesellschaftliche Transformation ist. Entscheidend sind dabei auch räumliche Aspekte, wie wir sie im IÖR erforschen. Wie können Flächen, Infrastrukturen oder Gebäude mehr Biodiversität ermöglichen? Wie lassen sich sensible Naturräume besser schützen? Wie berücksichtigen wir Biodiversität in der ökonomischen Berichterstattung von Unternehmen und Staaten? Dies sind nur einige der Fragen, auf die wir im IÖR Antworten suchen", so Marc Wolfram.

Der Weltnaturgipfel in Montreal ging im Dezember 2022 mit einem positiven Signal zu Ende. Nach rund zweiwöchigen Verhandlungen haben sich die Teilnehmenden auf eine gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt. Mit dem neuen UN-Naturschutzabkommen setzen sich 188 Staaten das Ziel, mindestens 30 Prozent ihrer Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Außerdem wollen sie mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgeben.

Die "Frankfurter Erklärung zum Weltnaturgipfel" kann auch weiterhin unterzeichnet werden.

"Frankfurter Erklärung" im Wortlaut

Informationen zur Biodiversitätsforschung des IÖR

 

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.