IÖR präsentiert Forschung bei "Woche der Umwelt" des Bundespräsidenten

Umweltrisiken, Biodiversität und Flächenkonkurrenz – mit diesen Themen war das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) am 4. und 5. Juni bei der „Woche der Umwelt“ in Berlin vertreten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hatten zu der Veranstaltung eingeladen. 190 Ausstellende präsentierten ihre Projekte. Insgesamt rund 12.000 Gäste besuchten die Veranstaltung im Park von Schloss Bellevue.

An seinem Ausstellungsstand zum Thema „Hochwasser, Hitzestress, Flächenkonkurrenz – Wie begegnen wir Umweltrisiken in Städten und Regionen?“ hat das IÖR bei der „Woche der Umwelt“ 2024 verschiedene Werkzeuge und Forschungsergebnisse präsentiert, die dabei unterstützen, verschiedenen Umweltrisiken effektiv zu begegnen und umfassende Transformationsprojekte gemeinsam zu gestalten. Unter anderem ging es um die Anpassung an Sommerhitzen in Stadtquartieren sowie einzelnen Gebäuden oder um die Simulation von Hochwasser-Ereignissen. Beteiligt war das IÖR außerdem an den Ausstellungsständen des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität, des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA).

Darüber hinaus lud das IÖR am 5. Juni zu einem Fachforum ein. Unter der Überschrift "Erneuerbare Energien und Flächenschutz: Wie kann das gelingen?" diskutierten Expert*innen aus Forschung und Praxis darüber, wie ein Ausgleich zwischen dem Flächenbedarf für Wohnen, Energie und Nahrung einerseits sowie dem Schutz von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen andererseits gelingen kann.

Bei der "Woche der Umwelt" 2024 im Park von Schloss Bellevue präsentierten insgesamt 190 Ausstellende ihre Innovationen und Lösungen für mehr Umweltschutz. Eine hochkarätig besetzte Jury aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft hatte dafür etwa 400 Bewerbungen gesichtet, die nach einer bundesweiten Ausschreibung eingegangen waren. Die Innovationsschau widmete sich hochaktuellen Aspekten von Klima-, Umwelt- und Artenschutz.

Die "Woche der Umwelt" wurde 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau ins Leben gerufen und wird seitdem zusammen mit der in Osnabrück ansässigen Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) veranstaltet. Nach pandemiebedingten Abweichungen fand die siebte Auflage in diesem Jahr wieder in gewohnter Weise in Berlin, im Park von Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, statt. Für alle Teilnehmenden soll sie Inspiration für eine nachhaltige Zukunft sein.

Angebote des IÖR auf der "Woche der Umwelt" im Detail

Am 5. Juni ludt das IÖR zum Fachforum "Erneuerbare Energien und Flächenschutz: Wie kann das gelingen?" ein. Die Gäste Kathrin Ammermann vom Bundesamt für Naturschutz, Dr. Wolfgang Jung von der Region Hannover und Dr. Jens-Martin Gutsche von der Gertz Gutsche Rümenapp – Stadtentwicklung und Mobilität GbR diskutierten Herausforderungen, die durch die Konkurrenz um Flächen für die Bedürfnisse nach Wohnen, Energie, Nahrung und dem Erhalt der Biosphäre entstehen.

An beiden Veranstaltungstagen bot das IÖR an seinem Stand zum Thema "Hochwasser, Hitzestress, Flächenkonkurrenz – Wie begegnen wir Umweltrisiken in Städten und Regionen?" einen Überblick über innovative Lösungsansätze rund um das Thema Umweltrisiken. Das Simulationswerkzeug "HRC-Hitzetool" hilft, Anpassungsmaßnahmen im Freiraum sowie an und in Wohngebäuden zum Schutz vor extremer Sommerhitze zu bewerten. Das Projekt KLIPS nutzt künstliche Intelligenz (KI) und ein hochauflösendes Sensornetzwerk, um zu zeigen, wo die Hitzebelastung in Städten besonders hoch ist. Die App "meinGrün" bietet vielfältige Informationen zu städtischen Grünflächen und den besten, zum Beispiel besonders ruhigen oder verschatteten Wegen dorthin. Auf der Online-Plattform "Colouring Dresden" erheben Bürger*innen Gebäudeeigenschaften und entwickeln wichtiges Wissen für klimagerechte Architektur und nachhaltigen Städtebau. "VR FloodVis" ermöglicht mittels VR-Brille eine Simulation von Hochwasserereignissen in sehr hoher Auflösung. Die Darstellung verschiedener Szenarien in der Fläche erleichtert Planung und Risikomanagement. Informationen zu Hochwassergefahren auf Gebäudeebene stellt wiederum "FLOOD.Bi" bereit. Mithilfe dieser Anwendung lassen sich spezifische Risiken sowie die Wirkung verschiedener baulicher Vorsorgeoptionen analysieren. Der "Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung (IÖR-Monitor)" hilft lokalen Entscheidungsträger*innen sowie Bürger*innen mit hochauflösenden Karten und Indikatoren zu Landnutzung, Ökosystemen und Siedlungsstrukturen alternative Entwicklungsszenarien zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Außerdem ist das IÖR gemeinsam mit Partner- bzw. Fördereinrichtungen an weiteren Ausstellungsständen auf der "Woche der Umwelt" präsent. So ist das Institut als Teil des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität an dessen Stand zum Thema "Vielfalt erforschen, vermitteln, erhalten und gestalten" vertreten.

Auch am Stand des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zum Thema "Mit KI und Drohnen Hitzeinseln lokalisieren und Ufer der Bundeswasserstraßen renaturieren" wird das IÖR Aspekte seiner Forschungsarbeit präsentieren.

Das Projekt Bio-Mo-D schließlich ist Teil des Standes der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA). Das Projekt beschäftigt sich mit der Einbeziehung von Biodiversitäts- und Ökosystemleistungsindikatoren in die Bilanzierung von Wirtschaftsunternehmen.

Kontakt im IÖR
Dr. Anna Schielicke, E-Mail: A.Schielickeioer@ioer.de

Impressionen von der Woche der Umwelt. Links: Messestand des IÖR zum Umgang mit Umweltrisiken in der Stadt und Regionalplanung; Mitte: Ramona Voshage und Wolfgang Wende mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier; rechts: Fachforum des IÖR zum Thema "Erneuerbare Energien und Flächenschutz: Wie kann das gelingen?". (Fotos: IÖR-Media)

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

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