IÖR-Texte

Nr. 152

Deutschland 2050 - Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Wohnungsbestand

Juliane Banse, Karl-Heinz Effenberger

In Ost- und Westdeutschland entwickelten sich nach dem Zweiten Weltkrieg Umfang und Struktur der Wohnungsbautätigkeit sehr ungleich. Nach 1990 führten in Ostdeutschland sinkende Bevölkerungszahlen bei gleichzeitig hoher Bautätigkeit zu hohen Wohnungsleerständen. Bis zum Jahr 2050 wird Ostdeutschland noch ein Viertel bis ein Drittel seiner Bevölkerung verlieren. In allen Dekaden wird trotz fortschreitender Haushaltsverkleinerung die Anzahl der Haushalte abnehmen. Das führt insgesamt zu einer geringeren Nachfrage nach Wohnungen. Um den Wohnungsleerstand etwa auf dem derzeitigen Niveau zu stabilisieren, sind eine Halbierung der Wohnungszugänge und ein Abgang von 50 Tausend Wohnungen jährlich bis zum Jahr 2050 notwendig. Deutlich wird, dass der Umbauprozess in Ostdeutschland als dauerhafter, langfristiger Prozess zu begreifen ist.

In Westdeutschland wird bis zum Jahr 2020 noch mit einer Zunahme von 1,8 bis 3 Millionen Haushalten, die zusätzlich mit Wohnungen zu versorgen sind, gerechnet. Mit zunehmender Entspannung auf den Wohnungsmärkten ab der 3. Dekade könnte auch in Westdeutschland die Wohnungsleerstandsquote anwachsen. Ab dem Jahr 2040 dürfte dann ein ähnlicher Umbauprozess zu organisieren sein, wie er derzeit in Ostdeutschland realisiert wird.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.