IÖR-Texte

Nr. 141

Bodenwertänderungen durch Baulandausweisung und Baulandbereitstellung, dargestellt an ausgewählten Beispielen in Ostdeutschland. Eine Forschungskooperation zwischen IÖR und TU Dresden.

Lothar Fürll, Anja Portsch, Franz Reuter, Michael Schwarz

Die Thematik der Bodenwertänderungen in Abhängigkeit von der kommunalen Bauleitplanung ist nach wie vor von aktueller Bedeutung, insbesondere vor dem Hintergrund der nach 1990 in Ostdeutschland einsetzenden regen Bautätigkeit unter speziellen wirtschaftlichen Bedingungen und der auch in diesem Zusammenhang durch den Gesetzgeber neu geschaffenen gesetzlichen Vereinfachungen der Bauleitplanung.

Haben sich unter diesen besonderen Rahmenbedingungen die theoretisch bekannten Zusammenhänge der Bodenwertänderungen bei Baulandausweisungen verändert und welche Auswirkungen sind damit verbunden oder vollzieht sich dieser Prozess nach wie vor in herkömmlicher Art und Weise? Mit dieser Frage befasst sich der nachfolgende Beitrag und stellt erste Ergebnisse einer Analyse zu Bodenwertänderungen durch Baulandausweisung und Baulandbereitstellung am Beispiel ausgewählter Gemeinden in Ostdeutschland bereit.

Die Nachweisführung für die mit der Entwicklung von Agrarland zu Bauland verbundenen qualitätsbedingten Bodenwertänderungen mittels anerkannter Untersuchungsmethoden im Vergleich mit theoretischen Modellen ist zugleich Grundlage für ein haushälterisches Bodenmanagement mit dem Ziel der Reduzierung des Zuwachses an bebauter Siedlungsfläche, Wiedernutzung von städtebaulichen Brachflächen sowie Erhaltung und Vernetzung klimawirksamer Freiflächen. Auch für die mit der Neufassung des Baugesetzbuches im Jahr 1997 geschaffenen Regelungen zur Aufstellung eines Baulandkatasters als Ausgangspunkt einer bedarfsgerechten Nutzung verfügbarer Bauflächen und Unterstützung kommunaler und regionaler Baulandkonzepte sind diese Analyseergebnisse von Bedeutung.

Die Untersuchung, initiiert vom Institut für ökologische Raumentwicklung e. V., Dresden, wurde im Rahmen der vom Raumwissenschaftlichen Kompetenzzentrum Dresden geförderten Projekte in Zusammenarbeit mit dem Inhaber der Professur für Bodenordnung und Bodenwirtschaft an der TU Dresden, Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz Reuter, durchgeführt. Der Beitrag ist eingebunden in wissenschaftliche Arbeiten beider Einrichtungen.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.