IÖR-Texte

Nr. 121

Neue Formen regionaler Kooperation für eine nachhaltige Entwicklung - diskutiert am Beispiel des Bundeswettbewerbes "Regionen der Zukunft"

Brigitte Adam, Thorsten Wiechmann

Im Bereich der Raumordnung beschritt der Bundeswettbewerb "Regionen der Zukunft - regionale Agenden für eine nachhaltige Raum- und Siedlungsentwicklung" zweifellos neue Wege, indem er versuchte, durch Konkurrenz zwischen den Regionen und im Dialog mit den Regionen regionale Entwicklungsprozesse im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung anzustoßen. 26 Regionen haben sich 1998 in einem Bewerbungsverfahren zur Teilnahme an diesem Wettbewerb qualifiziert. Unter ihnen waren Planungsregionen, Kreise, aber auch regionale Kooperationen, die sich nicht mit administrativen Planungseinheiten decken. Die Aufgabe dieser 26 Regionen bestand darin, bis zum Ziel des Wettbewerbs im Jahre 2000 innovative Ansätze einer nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung in den Regionen weiterzuentwickeln, zu etablieren und einzelne Projekte bereits umzusetzen. Besondere Bedeutung wurde dabei der Ausgestaltung regionaler Kooperations- und Dialogprozesse beigemessen.

Die Initiative griff gleich zwei aktuelle Trends auf: zum einen versuchte sie, mit dem Instrument des Wettbewerbes kooperative Konkurrenz als Katalysator für eine impulsgebende innovative Entwicklung zu nutzen. Zum anderen entsprach der dialogorientierte, diskursive Ansatz und die Bedeutung, die den Kommunikationsprozessen im Wettbewerb beigemessen wurde, einem neuen Planungsverständnis. Dieses setzte angesichts der sinkenden Steuerungsfähigkeit formaler Vorgaben und der offensichtlichen Akzeptanzprobleme staatlichen Handelns zunehmend auf die politikorientierte Fortentwicklung der Koordinations- und Moderationsfunktionen in offenen Planungsprozessen.

Die skizzierte Thematik griff die 14. Werkstatt des IfR-Arbeitskreises ?Kooperative Planungsprozesse", die im Januar 1999 in Bonn in Kooperation mit dem Arbeitskreis "GeoMediation" der Universität Bonn durchgeführt wurde, unter verschiedenen Gesichtspunkten auf. In drei Arbeitsgruppen wurden folgende Fragestellungen näher beleuchtet und diskutiert:

  • Wie können Dialogprozesse (lokale Agenda) und regionale Kooperationen miteinander verknüpft werden?
  • Welche Rolle kann die Regionalplanung spielen?
  • Wie ist der Versuch der Raumordnung einzuschätzen, sich über den Wettbewerb gestaltend und steuernd an regionalen Entwicklungsprozessen zu beteiligen?

Im vorliegenden IÖR-Text wurden die Referate sowie Ergebnisse der Werkstatt zusammengefasst.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.