Unterirdische Raumplanung und nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung am Beispiel von ausgewählten Regionen

Einführung

Die Nutzung des geologischen Untergrundes folgt einer langen Tradition und Notwendigkeit und ist damit keinesfalls ein neues Phänomen. Wichtige Bedeutung kommt dem Untergrund dabei als Rohstofflagerstätte, Energiequelle, Wasserreservoir sowie als Speicher- und Ablagerungsmedium zu. Beispielhaft zu nennen sind die Nutzung von Geothermie zur Wärme- und Stromerzeugung, die Untertage-Deponierung von Abfällen, technische Bauwerke (z.B. Tunnel), die Nutzung des Grundwassers, die Rohstoffgewinnung und die Speicherung von Erdgas in unterirdischen Kavernen.

Aufgrund der politischen und technologischen Anstrengungen zur Einhaltung der Klimaschutzziele sind zusätzliche Nutzungsoptionen hinzugekommen, die den Nutzungsdruck und das Konfliktpotenzial im geologischen Untergrund erhöhen und die Frage nach einer koordinierenden (Raum-)Planung aufwerfen. Dies betrifft insbesondere die für die Energiewende bedeutsamen zusätzlichen Standorte zur Speicherung von Energie aus erneuerbaren Energiequellen und die umstrittenen Technologien der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid in tiefen geologischen Formationen (CCS) sowie der unkonventionellen Gasförderung (Fracking). Diese Nutzungsoptionen sind in verschiedener Weise für die Überlegungen einer vorsorgenden Steuerung der Untergrundnutzungen von Relevanz.

Um die geologischen, raumplanerischen und die planungsrechtlichen Aspekte einer unterirdischen Raumplanung zu untersuchen, wurden im Auftrag des Umweltbundesamts die beiden FuE-Vorhaben "Unterirdische Raumplanung" durchgeführt. Auf den Ergebnissen dieser Forschungsvorhaben aufbauend soll in diesem Vorhaben in ausgewählten Modellregionen die praktische Umsetzbarkeit einer nachhaltigen, ressourcenschonenden unterirdischen Raumplanung untersucht werden.

Es folgt damit den Zielen des Koalitionsvertrages, wonach "die Grundlagen für eine unterirdische Raumplanung angestrebt werden". Aufbauend auf diesen Ergebnissen soll nun konsequenterweise die praktische Umsetzbarkeit der unterirdischen Raumplanung eingehend untersucht werden.

Zielstellung:

Die im Rahmen des Vorgängervorhabens (FKZ 3711 16 103 1/2) erzielten Ergebnisse bieten eine Basis erster konzeptioneller Ansätze für die vorsorgende Sicherung und Entwicklung des unterirdischen Raums. Das übergreifende Ziel des Vorhabens ist die Gewinnung von Erkenntnissen zur Umsetzbarkeit konzeptioneller Ansätze einer unterirdischen Raumplanung in der Planungspraxis, wobei anhand einer Betrachtung verschiedener (Modell-)Planungsregionen unterschiedliche geologische Ausgangssituationen und Rahmenbedingungen getestet werden.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.