Städtisches Grünvolumen Dresden

Grünvolumen und klimatische Wirkräume als Elemente der Richtwertbildung mit gesamtstädtischer Bedeutung

Problemstellung

Der für die Landeshauptstadt Dresden für die kommenden Jahre prognostizierte Einwohnerzuwachs lässt einen zunehmenden Bebauungsdruck auf Freiflächen erwarten. Zugleich werden aber auch erhöhte Anforderungen an Quantität und Qualität des öffentlichen Grüns gestellt, die sich aus den Auswirkungen des Klimawandels (z. B. erhöhte Hitzebelastungen) auf die menschliche Gesundheit ergeben. Hochwertige städtische Grünsysteme sind besonders von Bedeutung, weil sie mit einer Vielzahl an Ökosystemleistungen zum Wohlbefinden der Stadtbewohner beitragen. In diesem Zusammenhang stellt sich nicht nur die Frage nach dem „Wieviel“ an Grün, sondern besonders auch nach der Qualität von Grün in der Stadt, welches vielfältige Funktionen erfüllen muss (u. a. für Erholung und Klimaanpassung).

Die Betrachtung des Grünvolumens als wichtigem Indikator für die Bewertung der Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung ist auch vor dem Hintergrund der Bestandssicherung und zielgerichteten Ergänzung des Großgrüns von erheblicher Bedeutung. Angestrebt wird die optimale Struktur für die höchste mikroklimatische wie auch erholungsrelevante Wirksamkeit mit Abkühlungs- und Durchlüftungseffekten.

Von der TU Dresden wurde eine methodische Grundstruktur zur Ermittlung stadtspezifischer Richtwerte für die quantitative und qualitative Ausstattung mit öffentlich nutzbarem Grün in Dresden entwickelt, die im IÖR-Projekt in Hinblick auf städtisches Grünvolumen weiter untersetzt und ausgeformt werden soll.

Ziel

Ziel der IÖR-Studie ist es die Wirkungsweise des Grünvolumens hinsichtlich der klimatischen Wirkungen und der Auswirkung auf die stadtspezifischen Richtwerte zur Ermittlung des Versorgungsgrades mit Stadtgrün vertiefend zu betrachten. Von besonderem Interesse ist die Erstellung einer Defizitkarte zum Grünvolumen für das gesamte Stadtgebiet von Dresden, aus der sich der Handlungsbedarf für einzelne Stadtgebiete ableiten lässt.

Methodik

In der Studie soll die Thematik Grünvolumen und klimatische Wirkräume bezogen auf die Typen der aktuellen erweiterten Blockkarte (EBK) der Stadt Dresden bearbeitet werden. Dazu werden zunächst tabellarische Übersichten und gesamtstädtische Karten (1) zu den Grünvolumina und (2) zum potenziellen Temperaturabsenkungsvermögen erstellt, jeweils differenziert nach Typen der aktuellen erweiterten Blockkarte (EBK) der Stadt Dresden.

Durch die Überlagerung der Karte zur Verteilung des Grünvolumens mit der Karte zu Einwohnerzahlen der statistischen Blöcke der EBK lässt sich eine Defizitkarte zum Grünvolumen für das gesamte Stadtgebiet von Dresden generieren, aus der sich der Handlungsbedarf für einzelne Stadtgebiete ableiten lässt.

Ergebnisse

Hauptergebnisse sind (1) tabellarische Übersichten und (2) eine auf die statistischen Blöcke der EBK bezogene Defizitkarte zum Grünvolumen, in der ablesbar ist, wo der Handlungsbedarf im Stadtgebiet von Dresden am größten ist.

Die oben genannte Karte stellte eine gesamtstädtische Analyse zum Istzustand dar. Die Tabellen bieten fachliche Grundlagen für die Erstellung von Prognosen zur Grünausstattung im Stadtgebiet Dresdens für den Planungshorizont 2030.Die Projektergebnisse leisten wichtige Beiträge zu folgenden Themenfeldern des IÖR und des Forschungsbereichs L (FB-L): (1) Entwicklung von Instrumenten und Strategien zum Schutz, Erhalt und zur Aufwertung städtischer Freiräume mit ihren Ökosystemleistungen im Kontext des gesellschaftlichen Wandels, (2) Ansätze zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels und (3) Entwicklung konzeptioneller Ansätze zur Integration neuer Konzepte, Modelle, Leitbilder in ein Landschaftsmanagement

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.