StadtumMig II

Vom Stadtumbauschwerpunkt zum Einwanderungsquartier? Neue Perspektiven für periphere Großwohnsiedlungen; Teilprojekt B: Öffentlicher Raum

Problemstellung

Das Vorhaben knüpft an das Projekt "Vom Stadtumbauschwerpunkt zum Einwanderungsquartier? Neue Perspektiven für periphere Großwohnsiedlungen" (StadtumMig I) an. Dieses untersuchte am Beispiel von Großwohnsiedlungen in Schwerin, Halle (Saale) und Cottbus die Potenziale und Probleme, die mit einer Zuwanderung Geflüchteter in ehemalige Stadtumbauquartiere einhergehen. Folgende zentrale Herausforderungen für die nachhaltige und sozial gerechte Entwicklung dieser Quartiere haben sich dabei herauskristallisiert: a) die unsichere Finanzierung und fehlende Querschnittsorientierung von Integrationsarbeit, b) gruppenspezifisch diversifizierte Ansprüche an Freiflächen und den öffentlichen Raum sowie die Umsetzung eines ökologischen Stadtumbaus und c) soziale Grenzziehungen und Barrieren bei der Zugänglichkeit von Infrastruktur-und Beteiligungsangeboten.

Ziele

Ziel des IÖR-Teilprojektes ist es, gemeinsam mit den lokalen Verbundpartnern in den drei Quartieren (1) konkrete Bedarfe und Wünsche der Bewohner*innen für die Gestaltung und Nutzung öffentlicher (Frei-)Räume als Orte der Begegnung und Teilhabe und zur Umsetzung ökologischer Anforderungen herauszuarbeiten, (2) Erfahrungen aus anderen Umsetzungsbeispielen systematisch und zielgerichtet aufzubereiten, (3) gemeinsam Ansätze für bauliche und freiraumplanerische Interventionen zu entwickeln, zu probieren und zu evaluieren, und (4) die Erkenntnisse adressatengerecht für Wissenschaft und Praxis aufzubereiten.

Forschungsfrage

Was sind konkrete und übertragbare Ansätze für die Entwicklung bedarfsgerechter, multifunktionaler, und gleichzeitig robuster, flexibler und offener Freiräume in Großwohnsiedlungen, die als Orte der Begegnung und Teilhabe funktionieren sowie zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen?

Methodik

Im vom IÖR geleiteten Teilprojekt sollen in Kartierungen die konkreten Voraussetzungen vor Ort und mit partizipativen Erhebungen die gruppenspezifischen Freiraumbedürfnisse erhoben werden. Parallel dazu sollen die strukturellen Rahmenbedingungen und ihre Implikationen für die Aktivierung und längerfristige Entwicklung dieser Orte analysiert werden. In enger Zusammenarbeit mit den Kommunalverwaltungen und lokale Akteuren bzw. Institutionen werden konkrete Umsetzungsmaßnahmen fachlich begleitet.

Angestrebte Ergebnisse

Das IÖR-Teilprojekt adressiert Fragen der Nutzung, (ökologischen) Gestaltung und Entwicklung des öffentlichen (Frei)Raums als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung des Quartierstyps Großwohnsiedlung. Aufbauend auf einer systematischen und partizipativen Situationsanalyse (Quartierskarten) und einer Auswertung weiterer Praxiserfahrungen (Synthesepapier) werden die Praxispartner*innen bei der der (Weiter)Entwicklung bestehender Freiräume beraten. Die Ergebnisse fließen zudem in von Projektpartnern geplanten Partizipationsinstrumente und Capacity-Trainings ein. Die Erfahrungen aus der Umsetzungsbegleitung werden auf Transferworkshops vorgestellt und diskutiert. Die Erkenntnisse insbesondere zu den Möglichkeiten und Hürden der strukturellen Rahmenbedingungen für die Umsetzung (Eigentumsstrukturen, Finanzierung und Verstetigung) werden darüber hinaus in Fachzeitschriften publiziert und auf überregionalen Veranstaltungen vorgestellt.

Ergebnisse aus dem Vorgängerprojekt StadtumMig I

Friedrich, K.; Rößler, S. (2023): Situationsanalyse Städtebau, Wohnungsbestand, Freiraum, Infrastruktur. Working Paper 2 des Projekts "Vom Stadtumbauschwerpunkt zum Einwanderungsquartier - Neue Perspektiven für periphere Großwohnsiedlungen". Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Dresden.
https://zenodo.org/record/7861683

StadtumMig-Projektteam (Hrsg.) (2023): Vom Stadtumbauschwerpunkt zum Einwanderungsquartier. Herausforderungen und Perspektiven für ostdeutsche Großwohnsiedlungen

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.