Im Rahmen des Kompetenzzentrums ScaDS Dresden-Leipzig wurden vom IÖR im Anwendungsfeld Umwelt- und Verkehrswissenschaften insbesondere folgende methodenwissenschaftliche Entwicklungen implementiert und getestet:
Zur Erweiterung der Möglichkeiten für die Impakt-Modellierung und die Entscheidungsunterstützung wurden mehrere Entwicklungen aus den methodenwissenschaftlichen Themenbereichen implementiert und getestet. Hierzu gehörte insbesondere, durch innovative Software-Architekturen Effizienzgewinne bei der Prozessierung und Speicherung sehr großer Geo- und Sachdatenmengen u.a. aus Simulationsrechnungen und dem Datentransfer zu realisieren (Themenbereich 1).
Im Hinblick auf die Heterogenität von Geo- und Sachdatenbeständen wurden Methoden zur semantischen, syntaktischen und geometrischen Transformation, Bereinigung und Datenbankintegration von Daten On-The-Fly erprobt, um Daten verschiedener Quellen und vergleichbarer Aktualität zusammenführen zu können (Themenbereich 2). Hiermit sind wesentliche Voraussetzungen für eine Ausweitung und Intensivierung der Vernetzung zwischen Datenquellen und gekoppelten Modellen geschaffen worden. Eine einheitliche Dateninfrastruktur ist gerade für die interinstitutionelle Datennutzung eine wichtige Voraussetzung. Die Metadatenabfrage und -verwaltung hatte dabei eine zentrale Bedeutung.
Des Weiteren wurde geprüft, neue Ansätze zur Wissensextraktion u.a. durch Auswertung textlicher und audiovisueller Dokumentationen von Beteiligungsprozessen mit Akteuren der Stadt- und Regionalentwicklung, crowdsourcing sowie durch Data Mining in Geodatenbanken zu implementieren (Themenbereich 3). Dabei wurden auch eine neue Data-Warehouse-Komponente für die Verwaltung von Daten der Klima- und Impakt-Modellierung sowie weiterer Geobasis- und Geofachdaten entwickelt und eingesetzt. Die Konformität zur europäischen Geodateninfrastruktur INSPIRE ist dabei berücksichtigt worden.
Zur Visualisierung von Ergebnisdaten wurden neue Verfahren erprobt, die Akteuren der Stadt- und Regionalentwicklung u.a. durch mehrdimensionale Darstellungen die Sensitivität regionaler und lokaler Systeme einschließlich der Unsicherheitsbandbreiten sowie der Performanz von Handlungsalternativen verdeutlichen (Themenbereich 4).
Und nicht zuletzt wurden innovative Methoden zur Verbesserung von Workflows bei der Modellierung bzw. Modellkopplung, v.a. aber bei der Entwicklung eines webbasierten, raumbezogenen und adressatenorientierten Werkzeugs zu Entscheidungsunterstützung eingesetzt (Themenbereich 5). Damit ist der Transfer des mit Hilfe der Impakt-Modelle und deren Verknüpfung mit den Klimamodellen generierten Wissens zu den handelnden Akteuren wesentlich unterstützt worden.
Die Forschung aus den Phasen 1 und 2 von ScaDS.AI wird in der Phase 3 im Rahmen der DRESDEN-concept Forschungsgruppe „Advanced Environmental Risk and Sustainability Modelling of Cities and Regions Using AI (SITES.AI)“ fortgeführt.