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Pilotvorhaben "Klimaneutraler Forschungsbetrieb bis 2035"

Klimaneutralität stellt eine zentrale Herausforderung für die Gesellschaft dar – und damit auch für den Forschungsbetrieb. Die Leibniz-Gemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Dafür sind eine Bestandsaufnahme der aktuellen Treibhausgas (THG)-Emissionen sowie die Entwicklung konkreter Reduktionsmaßnahmen erforderlich. Um diesen Prozess voranzutreiben, starteten 14 von 97 Leibniz-Einrichtungen im Zeitraum 2023-2024 zehn Pilotvorhaben, um Grundlagen und Erkenntnisse für eine breite Umsetzung zu schaffen.

Das IÖR und das GWZO (Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa) schlossen sich für ein gemeinsames Pilotvorhaben zusammen, welches vom IÖR geleitet wurde. Beide Institute erprobten hierbei ihren eigenen Managementansatz zur Klimaneutralität, nutzten jedoch auch den Austausch und sich ergebende Synergien zur Weiterentwicklung.

Das Vorhaben entwickelte und erprobte einen Ansatz für die dauerhafte Etablierung einer THG-Bilanzierung sowie eines Monitorings. Der Fokus lag hier insbesondere auf den Emissionen, die innerhalb der Beschaffung und des Mobilitätsmanagements (LeNa: „unterstützende Prozesse“) entstehen. Sechs Handlungsfelder des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements wurden untersucht, die auf die meisten Einrichtungen übertragbar sind: Management, Mobilität, Veranstaltungen, Ernährung, Beschaffung und Abfall. Diese umfassten insgesamt 14 Teilaktivitäten.

Ein effektives Klimamanagement erfordert eine detaillierte Erfassung direkter und indirekter THG-Emissionen aller Institutsaktivitäten. Dazu wurden eine externe Beratung für die systematische Erfassung nach dem Greenhouse Gas Protocol (Scope 1/2/3) eingebunden und spezifische Datenanalysen durchgeführt. Diese Daten bildeten die Grundlage für die Ableitung gezielter Maßnahmen zur Emissionsreduktion.

Die Ergebnisse des Pilotvorhabens stärken die strukturelle Verankerung eines integrierten Nachhaltigkeitsmanagements am IÖR und GWZO mit besonderem Fokus auf klimaneutrale Beschaffung und Mobilität (Scope 3), insofern das IÖR bei Scope 1 und 2 Emissionen bereits fortgeschritten ist und diese lediglich 5% der Gesamtemissionen ausmachen. Erkenntnisse zu Managementansätzen und Maßnahmen wurden in einem Abschlussbericht dokumentiert. Zudem förderte das Projektteam den Wissenstransfer innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft durch zwei Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit.

Nach Projektabschluss im September 2024 unterstützt das IÖR weiterhin die breite Umsetzung innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft – durch den Austausch von Erfahrungen und die Mitgestaltung gemeinschaftlicher Herangehensweisen. Zudem plant das IÖR eine jährliche THG-Bilanzierung, um die Emissionsreduktion gezielt zu verfolgen.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.