ATRAKTIV

Aufbau Transformativer Kapazitäten zur Aktivierung regionaler Innovationssysteme

Aktuelles

Fortsetzung des überregionalen Vergleiches im Projekt ATRAKTIV

Das zweite physische Teamtreffen des ATRAKTIV-Konsortiums in 2024 stand im Lichte der Vorbereitungen für das letzte Jahr im Projekt. In den Räumlichkeiten des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) in Leipzig rauchten die Köpfe in der ersten Novemberwoche. Schwerpunkt war die Diskussion empirischer Erkenntnisse aus den Kontext- und Narrations-Analysen sowie den semistrukturierten Interviews, die in den letzten Monaten erarbeitet wurden.

Das Konsortium wandte sich zudem der Planung das kommende, und letzten Jahres im Projekt zu. Im Mittelpunkt standen die Transfer-Vorhaben im Projekt. In jeder Region werden Workshops, sogenannte „Transformationsarenen“, zu aktuellen Herausforderungen in Bezug auf Transformation im Landkreis durchgeführt. Die Regionen kommen zudem im Juni 2025 zu einer übergreifenden Werkstatt zusammen, die als Teil des raumwissenschaftlichen Kolloquiums in Berlin stattfinden wird. Ziel ist die Diskussion von Herausforderungen und Hemmnissen des sozial-ökologischen Wandels in den Fallregionen sowie die gemeinsame Entwicklung von Lösungsansätzen. Mithilfe von Dossiers sollen die Ergebnisse dieses Prozesses am Ende des Projektes für die Akteure in den Regionen aufbereitet werden.


Projektbeschreibung

Problemstellung

Die Originalität der Forschungsidee im Projekt liegt in der Konzeption eines erweiterten Bezugsrahmens zur Erfassung und Bewertung regionaler Innovationssysteme. Dazu führt das Vorhaben das Konzept der transformativen Innovationssysteme ein, mit dem neue Anforderungen an die Innovationspolitik einhergehen, die im Zuge des Projekts herausgearbeitet werden sollen. Transformativ sind Innovationssysteme aus unserer Sicht dann, wenn Neuerungen die hervorgebracht werden, einen Beitrag zu einer fundamentalen gesellschaftlichen Veränderung in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Hier stützen wir uns insbesondere auf die in der Transitionsforschung entwickelten Modelle zu "transformativen sozialen Innovationen" bzw. allgemein "transformativen Innovationen" sowie dem Konzept der "transformativen Kapazitäten".

Ziele

Das Projekt hat drei Hauptziele. Erstens, möchte sich das Projekt vom tradierten Verständnis von Strukturschwäche und (ökonomischer) Innovationsfähigkeit lösen und einen neuen, breiteren Bezugsrahmen schaffen, der sich auf den missionsorientierten Verständnis der Innovationssysteme orientiert. Zweitens, möchte es anhand von und in Zusammenarbeit mit vier als "strukturschwach"  gekennzeichneten Regionen empirisch prüfen, welche Innovationsmuster und -dynamiken  entsprechend des entwickelten Rahmens in diesen Regionen vorhanden und wie sie zu bewerten/zu messen sind. Drittens, möchte es darauf aufbauend konkrete Governanceansätze, Methoden und Instrumente entwickeln, die Regionen dabei unterstützen, ihre Transformativen Kapazitäten zu erhöhen und regionale nachhaltigkeitsorientierte Innovationssysteme zu aktivieren und zu stärken.

Forschungsfragen

Welche Merkmale unterscheiden transformative von nicht-transformativen Innovationssystemen und wie lässt sich die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit zur Gestaltung des transformativen Wandels bestimmen? Wie unterscheiden sich die Merkmale solcher Systeme in "strukturschwachen" Regionen? Welche räumlichen und zeitlichen Innovationsmuster und -dynamiken von transformativen Innovationssystemen lassen sich identifizieren und welche Rolle spielen endogene und kontextuelle Faktoren in den ausgewählten Regionen?

Methodik

Einführung und Entwicklung des Konzepts des transformativen regionalen Innovationssystems. Integration von Ansätzen aus vier Bereichen: Transformationsforschung, Innovationsgeographie, Soziologie und Forschung zu alternativen Engagement- und Unternehmensstrukturen. Anwendung und Test des integrativen Ansatzes auf vier periphere Regionen in Deutschland mit Methoden der Transformationsforschung.

Publikationen

Martens, K., Hanisch, M. and Rogga, S. (2023): Ressourcenbündelung durch Kooperation - der Weg zur nachhaltigen Transformation ländlicher Räume?!, Circular Economy. Kreisläufe schließen. Ressourcenverbrauch reduzieren, ASG (2023/03), pp. 53–57.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.