IÖR trauert um Gründungsdirektor Hans Petzold

Am 6. November 2021 ist nach schwerer Krankheit der erste Direktor des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR), Prof. Dr.-Ing. Hans Petzold, verstorben. Er leitete das Institut von 1992 bis 1996. Die Gründung des IÖR hatte er in und nach der Wendezeit durch unermüdlichen Einsatz und mit Weitblick begleitet.

"Die Nachricht vom Tod von Professor Petzold macht uns sehr betroffen und traurig. Seine immensen Leistungen für den Aufbau des Instituts und seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet des Städtebaus und der Stadtökologie werden unvergessen bleiben. Der erfolgreiche Weg des IÖR in den vergangenen 30 Jahren ist ohne das herausragende Engagement und die Pionierarbeiten von Hans Petzold nicht denkbar", sagt Prof. Dr. Marc Wolfram, Direktor des IÖR. "Wir werden ihm auch zukünftig ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Gedanken sind nun bei seiner Frau und seiner Familie."

Prof. Dr. Bernhard Müller, von 1997 bis 2019 Direktor des IÖR, schreibt zum Tode von Hans Petzold: „Ohne Hans Petzold würde es das Institut heute nicht geben. Und es wäre nicht so geworden, wie es ist. Er war Ideengeber und Gründungsdirektor. Er war ein Mensch, der vermitteln konnte, der es verstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichen Erfahrungen und Sozialisierungen zu einem erfolgreichen Team zusammenzubringen. Und er hat stets und unbeirrt für seine Überzeugungen gekämpft. Als sein Nachfolger habe ich ihm viel zu verdanken. Ich werde ihn sehr vermissen.“

Prof. Dr. Wendelin Strubelt, Gründungsmitglied des IÖR und Mitglied des Kuratoriums, drückt seine Trauer wie folgt aus: "Wir haben mit Hans Petzold einen intellektuell anregenden und insistierend kritischen, auch streitbaren Kollegen verloren. Er war Wissenschaftler und ein liebenswert knorriger Mensch. Ich vermisse ihn als einen klugen Gesprächspartner und kundigen Kollegen, von dem ich viel erfahren und gelernt habe, nicht zuletzt in den kleinen 'Exkursionen', die ich mit ihm machen konnte."
Weitere Gedanken von Wendelin Strubelt lesen Sie in einem ausführlichen Nachruf zum Tode von Hans Petzold.

Prof. Dr.-Ing. Hans Petzold war von 1992 bis 1996 Direktor des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden. Er war Architekt und ab 1997 Honorarprofessor und Leiter des Lehrgebiets Städtebau an der Hochschule Zittau/Görlitz. Nach Abschluss des Architekturstudiums mit dem Schwerpunkt Städtebau an der Technischen Universität Dresden war er zunächst Assistent am dortigen Institut für Städtebau (1965-1969) sowie Preisträger bei diversen städtebaulichen Ideenwettbewerben. Ab 1970 war er Leiter der Abteilung Städtebauhygiene im Institut für Städtebau und Architektur der Bauakademie der DDR sowie ab 1988 Leiter der Abteilung Stadtökologie im Institut für Betonforschung. In der Wendezeit leitete er als Direktor das Sächsische Bauinstitut, das schließlich 1992 in der Neugründung des IÖR aufging. Mit seinen konzeptionellen Überlegungen und intensiven Bemühungen um die Gründung eines Instituts, das Fragen der Raumplanung und Raumentwicklung unter ökologischen Aspekten beantwortet, hatte er maßgeblichen Anteil an der Gründung des heutigen Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte bezogen sich insbesondere auf die Stadtökologie und nachhaltige Stadtentwicklung.

Hans Petzold wurde 85 Jahre alt. In Gedenken an seine Verdienste für das IÖR nimmt die Belegschaft Abschied vom Gründungsdirektor des Institutes und wünscht seinen Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.