Mensch-Natur-Beziehungen stärken

Die sozial-ökologische Krise – also die Verschärfung von sozialer Ungleichheit und Umweltproblemen gleichermaßen – ist für die Menschen im Alltag immer stärker spürbar. Extremwettereignisse nehmen zu, der Klimawandel ist in den Medien immer öfter zu finden und Zukunftsängste vor den verheerenden Auswirkungen der Nachhaltigkeitskrisen nehmen in der Gesellschaft immer weiter zu. Dennoch sind unsere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit eher zaghaft. Hat dies vielleicht auch mit der Entfremdung des Menschen von der Natur zu tun? Gerade in Städten gibt es abgesehen von städtischen Grünflächen nur noch wenige Berührungspunkte mit der Natur. 

Die umfangreiche Zerstörung von Natur wird in der Stadt kaum wahrgenommen. Aber auch über die Stadt hinaus sieht sich der Mensch in unserer modernen Gesellschaft als der Natur überlegen an. Sie wird als lebloses Objekt und frei verfügbare Ressource wahrgenommen. Die Endlichkeit natürlicher Ressourcen wird in dieser Weltsicht ausgeblendet. Ein Ausweg könnte sein, Natur für den Menschen wieder ganz konkret erfahrbar zu machen, den Menschen gleichsam an die Natur zurückzubinden. 

In unserer Forschung beschreiben und bewerten wir verschiedene Formen städtischer Mensch-Natur-Beziehungen, ihre Ökosystemleistungen und deren Auswirkungen auf individuelle und gesellschaftliche Beiträge zur Nachhaltigkeitstransformation. In unterschiedlichen Projekten analysieren und schaffen wir Begegnungsräume mit der Natur in der Stadt. Zum Beispiel mit kleinen Grünflächen als Bausteine einer urbanen grünen Infrastruktur, die einen Beitrag zu biologischer Vielfalt, Ruhe und Erholung sowie zur Temperatur- und Wasserregulierung leisten und von einzelnen Einwohnenden umgesetzt werden könne. Auch das Konzept der „essbaren Städte“ kann durch die Bereitstellung von kostenlosen Lebensmitteln auf öffentlichen Flächen und durch städtisches Gärtnern Mensch-Natur-Beziehungen stärken und einen nachhaltigen Lebensmittelkonsum fördern.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.