ATRAKTIV

Aufbau Transformativer Kapazitäten zur Aktivierung regionaler Innovationssysteme

Aktuelles

ATRAKTIV auf der Geography of Innovation Conference 2024: Einblicke in aktuelle Forschung

Ein neues Jahr birgt neue Austauschmöglichkeiten: Bei der Geography of Innovation Conference 2024 in Manchester teilten Artem Korzhenevych und Sabine Marr die aktuellen theoretischen Überlegungen aus dem ATRAKTIV-Projekt mit einem Publikum aus Ökonom*innen, Geograf*innen und Nachhaltigkeitswissenschafter*innen.

Die Heuristik des Projekts zeigte sich als vielseitig anwendbar in verschiedenen Diskursfeldern der regionalen Innovationsstudien und Transformationsforschung. Sie wurde in der Session "Mission-oriented innovation policies and their multiscalar dynamics: The possibilities and challenges for regions" anregend diskutiert.

Katrin Martens (Humboldt-Universität zu Berlin) teilte in der Session "Proximities, Networks and the Geographies of Innovation" den aktuellen Stand Ihrer Studie zum Thema Förderung transformativer sozialer Innovationskapazitäten. Die Studie entsteht in Zusammenarbeit mit dem Seminar für ländliche Entwicklung (SLE) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und die Ergebnisse werden auch in das ATRAKTIV Projekt einfließen.

Franziska Görmar (Leibniz-Institut für Länderkunde - IfL) erörterte in der Session "Narratives, news, and the power of sentiments" die Rolle von Narrativen für die transformative Regionalentwicklung. Neben theoretischen Grundlagen zu Narrativen und deren Funktionen konnte sie erste empirische Ergebnisse aus einer Medienanalyse im Kyffhäuserkreis in Thüringen sowie das weitere Vorgehen zu diesem Aspekt im Projekt vorstellen.

Unser Team arbeitet derzeit daran, im Frühjahr 2024 das erste theoretische Paper einzureichen.

Wir sind gespannt auf die kommenden Schritte und freuen uns darauf, die Ergebnisse unserer Forschung mit Ihnen zu teilen.

 


Projektbeschreibung

Problemstellung

Die Originalität der Forschungsidee im Projekt liegt in der Konzeption eines erweiterten Bezugsrahmens zur Erfassung und Bewertung regionaler Innovationssysteme. Dazu führt das Vorhaben das Konzept der transformativen Innovationssysteme ein, mit dem neue Anforderungen an die Innovationspolitik einhergehen, die im Zuge des Projekts herausgearbeitet werden sollen. Transformativ sind Innovationssysteme aus unserer Sicht dann, wenn Neuerungen die hervorgebracht werden, einen Beitrag zu einer fundamentalen gesellschaftlichen Veränderung in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Hier stützen wir uns insbesondere auf die in der Transitionsforschung entwickelten Modelle zu "transformativen sozialen Innovationen" bzw. allgemein "transformativen Innovationen" sowie dem Konzept der "transformativen Kapazitäten".

Ziele

Das Projekt hat drei Hauptziele. Erstens, möchte sich das Projekt vom tradierten Verständnis von Strukturschwäche und (ökonomischer) Innovationsfähigkeit lösen und einen neuen, breiteren Bezugsrahmen schaffen, der sich auf den missionsorientierten Verständnis der Innovationssysteme orientiert. Zweitens, möchte es anhand von und in Zusammenarbeit mit vier als "strukturschwach"  gekennzeichneten Regionen empirisch prüfen, welche Innovationsmuster und -dynamiken  entsprechend des entwickelten Rahmens in diesen Regionen vorhanden und wie sie zu bewerten/zu messen sind. Drittens, möchte es darauf aufbauend konkrete Governanceansätze, Methoden und Instrumente entwickeln, die Regionen dabei unterstützen, ihre Transformativen Kapazitäten zu erhöhen und regionale nachhaltigkeitsorientierte Innovationssysteme zu aktivieren und zu stärken.

Forschungsfragen

Welche Merkmale unterscheiden transformative von nicht-transformativen Innovationssystemen und wie lässt sich die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit zur Gestaltung des transformativen Wandels bestimmen? Wie unterscheiden sich die Merkmale solcher Systeme in "strukturschwachen" Regionen? Welche räumlichen und zeitlichen Innovationsmuster und -dynamiken von transformativen Innovationssystemen lassen sich identifizieren und welche Rolle spielen endogene und kontextuelle Faktoren in den ausgewählten Regionen?

Methodik

Einführung und Entwicklung des Konzepts des transformativen regionalen Innovationssystems. Integration von Ansätzen aus vier Bereichen: Transformationsforschung, Innovationsgeographie, Soziologie und Forschung zu alternativen Engagement- und Unternehmensstrukturen. Anwendung und Test des integrativen Ansatzes auf vier periphere Regionen in Deutschland mit Methoden der Transformationsforschung.

Publikationen

Martens, K., Hanisch, M. and Rogga, S. (2023): Ressourcenbündelung durch Kooperation - der Weg zur nachhaltigen Transformation ländlicher Räume?!, Circular Economy. Kreisläufe schließen. Ressourcenverbrauch reduzieren, ASG (2023/03), pp. 53–57.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.