IÖR-Texte

Nr. 144

Bevölkerungsentwicklung und -prognose für periphere ländliche Gebiete in Ostdeutschland am Beispiel des Aktionsraums um Johanngeorgenstadt

Antje Matern, Bernhard Müller

Der Lehrstuhl für Raumentwicklung der TU Dresden erstellte im Rahmen der vertiefenden Analyse von Schrumpfungsphänomenen eine Studie zur Bevölkerungsentwicklung in der Region "Zentrales Erzgebirge um Johanngeorgenstadt". Die Region musste in der Vergangenheit hohe Verluste durch Abwanderung und niedrige Geburtenraten hinnehmen. So verzeichnete der Aktionsraum im vergangenen Jahrzehnt einen deutlichen Bevölkerungsrückgang von ca. 24 800 Einwohnern (1990) auf ca. 20 000 Einwohner, was einem Rückgang um etwa ein Fünftel der Ausgangsbevölkerung entspricht.

Auch in den nächsten 15 Jahren ist von einem negativen Trend auszugehen, sodass sich bei unveränderten Rahmenbedingungen die Gesamtbevölkerung der Region bis zum Jahr 2016 nochmals um ein Viertel bis die Hälfte reduzieren wird. Den Hintergrund dieser Entwicklung bildet zum einen die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung, zum anderen wird bei der räumlichen Bevölkerungsbewegung selbst unter positiven Entwicklungsannahmen nur ein langsamer Rückgang der Abwanderung erwartet. Dabei werden insbesondere die jungen, berufstätigen Menschen weiterhin ihr Glück in der Ferne suchen. Die Altersstruktur der Region wird sich dadurch bis 2016 deutlich wandeln, sodass der Anteil der über 50-Jährigen von ca. 40 % der Bevölkerung auf 60 bis 65 % ansteigen wird. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wird sich dagegen von ca. 12 % auf 9 bis 6 % reduzieren.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.