IÖR-Texte

Nr. 131

Interkommunale Zusammenarbeit im böhmisch-sächsischen Grenzraum - Zwischen erfolgreicher Projektumsetzung und fehlenden konzeptionellen Entwicklungsansätzen

Bernhard Müller, Kateřina Kučera, Michael Holzweißig, Milan Jeřábek, Jan Prikryl

Der vorliegende IÖR-Text zu den Auswertungsergebnissen aus einer Befragung von Städten und Gemeinden im böhmisch-sächsischen Grenzraum steht im Zusammenhang mit Untersuchungen, die im Rahmen des deutsch-tschechischen Kooperationsprojektes "Grenzraum als Vermittlungsraum" durchgeführt und mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurden. Das Projekt verfolgte das Ziel, Wege aufzuzeigen, den Grenzraum als "Vermittlungsraum" zu verstehen, von dem Impulse für eine Überbrückung von nationalen Differenzen und eine größere Annäherung zwischen Nachbarn ausgehen.

Um eine Einschätzung der Kooperationspraxis auf breiter Ebene vornehmen zu können, wurden im Jahr 1998 die Bürgermeister der Städte und Gemeinden im böhmisch-sächsischen Grenzraum im Rahmen einer schriftlichen Erhebung befragt. Der erste Teil der Befragungsergebnisse - Spezifik der Grenzregion im Hinblick auf die Veränderungen seit 1989 - liefert ein Stimmungsbild sowie eine Selbsteinschätzung der Situation des Grenzraums im allgemeinen. Der zweite Teil ermöglicht eine konkrete Bestandsaufnahme der vorhandenen interkommunalen Kontakte.

Zu den Befragungsergebnissen läßt sich zusammenfassend sagen, dass interkommunale Kooperation im böhmisch-sächsischen Grenzraum bisher in erster Linie gemeinsame Projektentwicklung heißt. Demgegenüber fehlen in den Grenzregionen bisher stärker entwicklungsplanerische Kooperationsansätze, welche einen nachhaltigen Beitrag zum Abbau der Nachteile durch die Grenzlage leisten könnten.

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. wird gemeinsam durch Bund und Länder gefördert.

FS Sachsen

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